NRW-Immobilienpreise Preise für NRW-Wohnungen steigen um neun Prozent

Düsseldorf · In Köln kostet das Mieten einer Wohnung erstmals mehr als elf Euro pro Quadratmeter, auch in Düsseldorf, Bonn und Münster geht es bergauf, so eine Studie der LEG. Aber am stärksten legt der Preis von Immobilien zu, weil die Niedrigzinsen viele andere Anlagen unattraktiv machen. Um ein Drittel legten Eigentumswohnungen in Düsseldorf in den letzten vier Jahren, in Köln um 40 Prozent.

Der Immobilienmarkt in NRW bleibt doppelt gespalten: Besonders teuer bei Wohnungspreisen und bei Mieten sind die vier am schnellsten wachsenden Städte Köln, Düsseldorf, Bonn und Münster, während Duisburg, Bielefeld, Gelsenkirchen oder Bochum deutlich zurückliegen. Gleichzeitig entwickeln sich die Preise von Eigentumswohnungen und Häusern mit einem durchschnittlichen Plus von 8,9 Prozent in den zwölf größten Städten von NRW deutlich schneller nach oben als die angebotenen Mieten: Die gingen nämlich im Schnitt innerhalb eines Jahres „nur“ um 3,7 Prozent nach oben. Die durchschnittliche Miete in NRW liegt bei 6,92 Euro. Dies alles sind Ergebnisse eines am Donnerstag erschienenen Wohnungsmarktreports NRW 2019 von der Wohnungsgesellschaft LEG Immobilien AG. Vorstandschef Lars von Lackum meint, insgesamt würden sich die Mieten in NRW „moderat“ im Vergleich zu München, Berlin oder Frankfurt bewegen.

Einige Städte sind trotzdem sehr teuer. In Köln übersprang die durchschnittliche Angebotsmiete erstmals die Marke von elf Euro mit 11,02 Euro pro Quadratmeter. Das Plus zum Jahr davor lag bei 2,9 Prozent. In Düsseldorf ging die Miete im Schnitt um knapp fünf Prozent auf 10,48 Euro pro Quadratmeter hoch. In Bonn lag die Erhöhung im Schnitt bei 3,7 Prozent auf 9,92 Euro, in Münster bei zwei Prozent auf zehn Euro. Gemessen wurde die Entwicklung vom zweiten Quartal 2018 bis zum ersten Quartals 2019.

Der Preis von Eigentumswohnungen in den zwölf größten Städten von NRW ging seit 2014 um durchschnittlich 32,5 Prozent nach oben, vorrangig weil Kredite so billig sind.

Nun kostet ein Quadratmeter Wohnfläche im Schnitt 1988 Euro mit riesigen Unterschieden zwischen den Städten: Spitzenreiter bleibt Düsseldorf mit 3773 Euro pro Quadratmetern, plus 35,2 Prozent in vier Jahren. Köln kommt auf 3648 Euro (plus 40 Prozent), Münster auf 3562 Euro (plus 31,6 Prozent), Bonn auf 3047 Euro (plus 31,7 Prozent).

Die Mieten legten in den vergangenen vier Jahren dagegen im Schnitt nur um 12,5 Prozent zu. Spitzenreiter beim Zuwachs waren wie zu erwarten Köln und Düsseldorf mit einem Zuwachs von jeweils 15 Prozent. Münster und Bonn kommen auf ein Plus von 13 und 14 Prozent, aber Essen und Bochum legten mit 16 Prozent (Essen) und 18 Prozent (Bochum) auch deutlich zu. „Nordrhein-Westfalen ist ein atmender Organismus“, sagt LEG-Vorstand Volker Wiegel. „Bürger weichen in andere Städte aus, wenn die Spitzenstädte zu teuer werden.“

Die LEG wies daraufhin, dass die Preisunterschiede innerhalb der großen Städte hoch sind. Die Kommunen müssten mehr Neubauten genehmigen, um zu extreme Mieten zu vermeiden. Düsseldorf, Aachen und Bonn seien bei diesem Aspekt vorbildlich, weil dort in 2018 besonders viele neue Wohngebäude fertig geworden seien. Allerdings sei das Wachstum der Bevölkerung in Düsseldorf und Köln noch immer deutlich höher als das Wachstum an Wohnraum.

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