Kommentar zum Aus für IT-Messe Falsches Management ruinierte Cebit

Düsseldorf · Einst war die Cebit weltweite Leitmesse, in diesem Jahr eine überwiegend oberflächliche Digitalshow. Jetzt wird sie eingestellt. Schade, als Mittelstandsforum hätte sie überleben können.

Schade, dass die Cebit untergeht – aber fast zwangsläufig. Denn die einstige Leitmesse für digitale Technologien hatte sich in die falsche Richtung entwickelt und wurde zum Teil Opfer ihres eigenen Erfolgs.

Vor zwei Jahrzehnten feierten Deutschland und Europa auf der Hannoveraner Messe die Liberalisierung des Telefonmarktes. Es folgten immer neue Ideen. Redner wie Microsoft-Gründer Bill Gates oder der frühere Google-Chef Eric Schmidt zeigten die zeitweise große Bedeutung des Marktplatzes.

Doch weil neue Ideen vorrangig an der US-Westküste oder bei der Mobilfunkmesse in Barcelona präsentiert werden, verlor die Cebit massiv an Flair. Eine Chance wäre es gewesen, sich als solide Mittelstandsmesse rund um Software und Internet zu positionieren. Das war den Messemachern in Niedersachsen aber wiederum zu profan, also wurde die Cebit 2018 fast verzweifelt zum digitalen Sommerfestival mit Musikprogramm umstilisiert. Das scheiterte fast zwangsläufig und war viel zu teuer – kein gutes Zeichen für die Position Deutschlands als Digitalland.

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