Wegen Corona Mehr Geld für Firmen bei Kurzarbeit

Berlin · Die Koalition will der Tourismus-Branche weiter helfen. Die Deutsche Bank sagt ihre 150-Jahr-Feier ab.

 Ein Mann montiert in der Fertigung eines Unternehmens einen Motor.

Ein Mann montiert in der Fertigung eines Unternehmens einen Motor.

Foto: dpa/Michael Reichel

(anh/jd) Die Bundesregierung hat viele Maßnahmen beschlossen, um der Wirtschaft in der Corona-Krise zu helfen. Ab April soll es Erleichterungen beim Kurzarbeitergeld geben, damit Firmen ihre Belegschaften halten können. Dann übernimmt die Bundesagentur für Arbeit nicht mehr nur 60 Prozent des ausgefallenen Nettolohns (bei einem Kind im Haushalt: 67 Prozent), sondern erstattet den Arbeitgebern auch vollständig die Sozialbeiträge für ausgefallene Stunden. Betriebe sollen das Kurzarbeitergeld nutzen können, wenn zehn Prozent (bisher: ein Drittel) der Beschäftigten vom Arbeitsausfall betroffen sind. Im Januar hatte die Koalition bereits beschlossen, dass die Regierung die Bezugsdauer leichter von zwölf auf 24 Monate verlängern kann. Auch Leiharbeiter können in Kurzarbeit gehen. Die NRW-Unternehmensverbände begrüßten die Hilfen.

Firmen, denen das Geld ausgeht, sollen Liquiditätshilfen erhalten, auch kann die Steuer gestundet werden. Fluglinien und Touristikfirmen hat die Krise voll erwischt, der Bundeswirtschaftsminister will mit seinen Länderkollegen weitere Hilfen für die Branche beraten. Auch Messebauer sind stark betroffen: Der Schaden durch Absagen und Verschiebungen belaufe sich auf 2,1 Milliarden Euro, so der Branchenverband.

Und die Streichungen von Großveranstaltungen gehen weiter: Die Deutsche Bank sagte ihren für den 21. März geplanten Festakt zum 150-jährigen Jubiläum ab. Zu feiern gibt es ohnehin nichts, die Aktie ist auf einem Rekordtief. Volkswagen verschob die für den 19. März geplante Betriebsversammlung im Stammwerk Wolfsburg auf unbestimmte Zeit, 13.000 Arbeitnehmer sollten teilnehmen. Die Deutsche Telekom hält dagegen (noch) an ihrer Hauptversammlung am 26. März fest, zu der Tausende Aktionäre erwartet werden. Kanzlerin Angela Merkel sagte, keine Maßnahme sei vergebens, es gehe darum, das Tempo der Ausbreitung zu verlangsamen. Dies kaufe Zeit für die medizinische Forschung und die Vorbereitung des Gesundheitssystems auf den nächsten Winter, wenn eine raschere Ausbreitung zu erwarten sei.

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