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Viele Züge trotz Passagiereinbruch Milliarden-Hilfe für die Bahn

Der Verkehr brach im April völlig ein, aber leere Züge fuhren durch das Land. Jetzt soll eine Kapitalerhöhung helfen. Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) trägt Mitverantwortung.

Die Bahn entgehen wegen der Corona-Krise so hohe Einnahmen, dass der Alleineigentümer Bund einspringen muss. Bis zu 13,5 Milliarden Euro könnte die Pandemie den Konzern kosten, heißt es in einem Papier, das der Vorstand mit dem Bund ausgehandelt hat. Der Bahn-Aufsichtsrat soll am Freitag darüber diskutieren. Laut dem Papier wäre der Bund bereit, rund 80 Prozent der Kosten durch eine Kapitalerhöhung auszugleichen, was eine Finanzspritze von bis zu 8,4 Miliarden Euro bedeuten könnte.

Der Vorstand von Deutschlands größtem Staatskonzern sichert gleichzeitig zu, bis zu 5,1 Milliarden Euro einsparen zu wollen. Wie das gelingen soll, ist allerdings unklar, die Eisenbahnergewerkschaft EVG lehnte Einsparungen beim Personal ab. Der stellvertretende EVG-Vorsitzende Klaus-Dieter Hommel sagte: „Jetzt an Personalkosten zu sparen, ist der völlig falsche Weg.“

Dabei hat Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) einen Teil der Verluste selbst zu verantworten. Obwohl die Zahl der Passagiere im April um rund 90 Prozent einbrach, drängte er darauf, dass die Bahn ihren überregionalen Fahrplan weitgehend beibehielt. Also fuhren wochenlang fast leere Züge durch das Land, die nun wiederum stärker anfälliger sind für künftige Ausfälle, als wenn sie in den Werkstätten gewartet worden wären. „Scheuer muss dafür sorgen, dass die Einnahmeausfälle ausgeglichen werden“, erklärte die EVG.

Eine schnelle Erholung des Bahnverkehrs ist nicht zu erwarten. Weil die Bürger eher mit dem Auto als mit dem Zug fahren, rechnet das Beratungsunternehmen SCI mit mindestens 30 Prozent weniger Reisenden in diesem Jahr. Eine Gegenleistung für die Hilfe des Bundes soll offenbar sein: Der Vorstand der Bahn soll für 2020 keine Boni.

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