Cupertino Die Apple-Nutzer dürfen geschenktes U2-Album tilgen

Cupertino · Einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul, heißt ein Sprichwort. Doch zumindest viele Apple-Nutzer scheinen das anders zu sehen: Nachdem der Konzern in einer spektakulären Werbeaktion vorige Woche allen rund 500 Millionen Nutzern das neue Album der irischen Rockband U2 kostenlos auf ihr Apple-Konto gebucht hatte, hagelte es weltweit so viele Proteste, dass der Vorstand klein beigeben musste.

Auf der extra eingerichteten Internetseite "Songs of Innocence Removal" können die Kunden das Album nun von ihrem Apple-Account löschen. Insbesondere Nutzer von iPhones mit wenig Speicher hatten Sorge gehabt, dass das Album ihren Speicherplatz verstopft. Allerdings hatten laut Apple immerhin 33 Millionen Nutzer das Album heruntergeladen. Außerdem war kein Kunde gezwungen, das Album vom Konto beim Apple-Shop iTunes tatsächlich auf das iPhone oder ein anderes Gerät zu kopieren.

Derweil meldet der Konzern für das ab Freitag erhältliche iPhone 6 ein höheres Interesse als für jedes Vorgängermodell. Es habe innerhalb eines Tages vier Millionen Bestellungen gegeben. Das hohe Interesse führt zu einer Wartefrist von "drei bis vier Wochen" für Bestellungen, meldete der Online-Shop von Apple gestern. Vor zwei Jahren waren beim iPhone 5 nur zwei Millionen Bestellungen in 24 Stunden zusammengekommen.

Gleichzeitig versucht Konzernchef Tim Cook, Sorgen wegen des Datenschutzes zu zerstreuen. Anlass ist der Start des digitalen Bezahlsystems Apple Pay, mit dem Nutzer Zahlungen von ihrem iPhone aus erledigen können. "Wenn wir einen Dienst entwerfen, versuchen wir, keine Daten zu sammeln", so Cook. Apple mache sein Geld mit dem Verkauf von Geräten, nicht mit dem Auswerten von Daten. Kunden sollten aber besorgt sein, wenn andere Firmen viele Daten sammelten - ein Seitenhieb gegen Google.

(rky)
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