Wachstum von 1,4 Prozent Aufschwung beschleunigt sich

Frankfurt · Wirtschaftsweise fordern von der EZB ein Ende der lockeren Geldpolitik.

Trotz politischer Unsicherheiten rund um den Globus bleibt Europas größte Volkswirtschaft auf Wachstumskurs: "Die deutsche Wirtschaft befindet sich im Aufschwung", erklärten die Wirtschaftsweisen. Sie rechnen für dieses Jahr mit einem Wachstum von 1,4 Prozent und hoben ihre Prognose damit um 0,1 Prozentpunkte an. 2018 soll das Bruttoinlandsprodukt um 1,6 Prozent steigen. Getragen wird der Aufschwung von der robusten Binnenkonjunktur und der guten Lage am Arbeitsmarkt. 2016 war die deutsche Wirtschaft um 1,9 Prozent gewachsen, jedoch gab es auch mehr Arbeitstage als 2017.

Zugleich verteidigten die Ökonomen die Exportstärke Deutschlands. "Der deutsche Leistungsbilanzüberschuss ist zwar hoch, doch signalisiert dies kein makroökonomisches Ungleichgewicht", sagte Christoph Schmidt, Chef des Institutes RWI und der Wirtschaftsweisen. Die Politik müsse sich aber fragen, warum deutsche Unternehmen vergleichsweise viel im Ausland und nicht im Inland investieren. Die Regierung sollte die Attraktivität des Standortes steigern.

US-Präsident Donald Trump hatte den Ton zuletzt verschärft. Die Weisen nannten seinen Vorwurf, der Euro-Kurs werde zugunsten von Deutschland nach unten manipuliert, "absurd". Schmidt verwies auf die Unabhängigkeit der Europäischen Zentralbank (EZB). Angesichts der Konjunkturerholung forderten die Experten gleichwohl ein baldiges Ende der ultralockeren Geldpolitik. Die EZB sollten zum Jahresende den milliardenschweren Ankauf von Anleihen stoppen.

(RP)
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