Berlin Deutschland sucht Fachkräfte in Spanien

Berlin · Deutschland sollte nach Meinung von Koalitionspolitikern in Spanien und Portugal nach geeigneten Fachkräften suchen. Während hierzulande bereits in vielen Berufen die Bewerber knapp würden, gebe es sie in Spanien wegen der dortigen hohen Arbeitslosigkeit zuhauf. "Wir werden junge Leute brauchen. Es ist ein Stück gelebte europäische Solidarität, wenn wir sie unterbringen", sagte Unionsfraktionsvize Michael Fuchs dem "Kölner Stadt-Anzeiger". FDP-Arbeitsmarktexperte Johannes Vogel sagte unserer Zeitung: "2030 werden uns sechs Millionen Fachkräfte fehlen. Wir müssen deshalb schon jetzt viel aktiver um Fachkräfte aus dem Ausland werben."

Die Bundesagentur für Arbeit (BA) hat ihre Suche in Spanien bereits intensiviert, sagte eine BA-Sprecherin. Die Zentrale Auslands- und Fachvermittlung (ZAV) der BA in Bonn sei in engem Kontakt mit den spanischen Arbeitsverwaltungen, um Fachkräfte für Deutschland zu gewinnen. Ein erstes Treffen habe im Januar stattgefunden. Bisher arbeiten nur wenige Spanier in Deutschland: 2010 waren hier lediglich 34 000 Spanier sozialversicherungspflichtig beschäftigt.

Gesucht würden vor allem Ärzte, Pflegekräfte, Techniker und Ingenieure aller Fachrichtungen. Auch Auszubildende hätten die Vermittler im Blick. Denn in Deutschland droht nicht nur eine Ärztelücke, sondern auch eine Lehrlingslücke: Bereits 2015 wird es 150 000 Auszubildende weniger geben als heute, schätzen die Fachleute.

In der alten EU können Menschen schon seit Jahren frei entscheiden, wo sie arbeiten möchten. Am 1. Mai 2011 fallen auch die Barrieren für Arbeitnehmer aus den osteuropäischen Beitrittsstaaten.

(RP)
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