Berlin Deutsche zahlen so viele Steuern wie nie zuvor

Berlin · Die hohe Zahl an Beschäftigten und die Kauflust der Deutschen freuen den Staat: Die Bundesbürger zahlten im vergangenen Jahr etwa 570 Milliarden Euro Steuern, so viel wie nie zuvor. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Anstieg von 3,3 Prozent. Das Lohnsteueraufkommen stieg um gut sechs Prozent auf fast 158,2 Milliarden Euro. Bei der Einkommensteuer gab es eine Zunahme von 13,5 Prozent. Die Zuwächse bei Lohn-, Einkommen-, Körperschaft- und Abgeltungsteuer auf Zins- und Veräußerungserträge ließen den Solidaritätszuschlag um 5,5 Prozent steigen. Die Umsatzsteuer stieg um 1,1 Prozent auf 197 Milliarden Euro.

Trotz der guten Zahlen mahnt die Opposition zur Sachlichkeit: "Die Gefahr droht, dass die guten Steuereinnahmen nur ein konjunkturelles Strohfeuer sind. Es ist jetzt die Zeit, strukturell im Bundeshaushalt bei der Ausgaben- und Einnahmeseite und für Zukunftsinvestitionen umzusteuern", sagt Sven-Christian Kindler, haushaltspolitischer Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion.

Auf Nordrhein-Westfalen entfallen von der Rekordsumme aus den Steuereinnahmen knapp 44,7 Milliarden Euro — ein Plus von drei Prozent. Die Arbeitnehmer kamen für den größten Einzelposten auf: Aus der Lohnsteuer kamen rund 14,6 Milliarden Euro für das bevölkerungsreichste Bundesland zusammen. Aus der Umsatzsteuer erhielt das Land 11,9 Milliarden Euro (plus 4,2 Prozent). Aus Landessteuern, die direkt den einzelnen Bundesländern zustehen, flossen etwa 3,5 Milliarden Euro in den NRW-Haushalt. Davon bildete die Grunderwerbsteuer mit 1,7 Milliarden Euro den größten Einzelposten (plus 9,3 Prozent) — gefolgt von der Erbschaftsteuer mit 1,1 Milliarden Euro (minus 0,7 Prozent).

(jaco)
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