Köln Deutsche Möbelbranche enttäuscht

Köln · Die Branchenmesse in Köln nächste Woche soll das Geschäft beleben.

Der weltweite Umsatz in der Möbelbranche hat sich nach Angaben des Verbandes der Deutschen Möbelindustrie in den vergangenen zehn Jahren verdoppelt, und er dürfte 2013 um drei bis vier Prozent gestiegen sein. Für die deutsche Branche verliefen die Geschäfte dagegen enttäuschend. Nach vorläufigen Berechnungen sank der Umsatz um 3,5 Prozent auf 16,1 Milliarden Euro. Erwartet worden war eine "schwarze Null". Nicht viel besser erging es dem Handel. Statt der erhofften Umsatzsteigerung um zwei Prozent fielen die Erlöse voraussichtlich um 1,2 Prozent auf 30,8 Milliarden Euro.

Die Hoffnungen ruhen nun darauf, dass die Kölner Möbelmesse IMM (13. bis 19. Januar, 1100 Aussteller) kräftige Impulse liefert. Allerdings erwartet der deutsche Handel "keine nachhaltige Verbesserung der Geschäftslage" und die Industrie "lediglich einen stabilen Umsatz auf dem Niveau des Vorjahres". Thomas Grothkopp vom Verband des Möbelhandels nennt als positive Argumente die Zunahme der Genehmigungen im Wohnungsbau, dem die Inneneinrichtung folgen werde, sowie die weiter leicht steigende Beschäftigungsquote.

Dirk-Uwe Klaas vom Industrieverband wirft einem Teil des Handels allerdings vor, Möbel in den letzten Jahren zumeist "phantasielos und in erster Linie über den Preis" angeboten zu haben. Um die Konsumlaune der Deutschen in den Möbelkauf zu lenken, gelte es, "Begehrlichkeiten zu wecken und die Verbraucher emotional anzusprechen".

Klaas beklagt indes auch einen "unfairen Wettbewerb" durch billige Importe aus Polen. Die EU bezuschusse mit zwei Förderprogrammen die dortige Produktion und den Absatz. Diese Wettbewerbsverzerrung müsse die Kommission untersuchen.

(RP)
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