Umfrage: Altersvorsorge wird skeptisch gesehen Deutsche misstrauen Lebensversicherungen

Berlin (rpo). Offenbar sind Lebensversicherungen als Altersvorsorge für die Mehrheit der Deutschen nicht mehr vertrauenswürdig. Das ergab eine Umfrage von "Infratest dimap".

<P>Berlin (rpo). Offenbar sind Lebensversicherungen als Altersvorsorge für die Mehrheit der Deutschen nicht mehr vertrauenswürdig. Das ergab eine Umfrage von "Infratest dimap".

Demnach antworteten 52 Prozent der 1.050 Befragten mit Nein auf die Frage "Haben Sie, nachdem einige Lebensversicherungsgesellschaften in finanzielle Schwierigkeiten geraten sind, noch Vertrauen in die Sicherheit von Lebensversicherungen als Altersvorsorge?". 41 Prozent antworteten mit Ja.

Jüngere Menschen haben dabei noch mehr Vertrauen in diese Form der Altersvorsorge: Bei den 18- bis 29-Jährigen sagten 54 Prozent der Befragten, sie hätten noch Vertrauen, 34 Prozent verneinten dies. Bei den 46- bis 49-Jährigen sprachen dagegen nur 38 Prozent den Versicherungen ihr Vertrauen aus, 58 Prozent haben kein Vertrauen mehr. In der Gruppe der über 60-Jährigen haben sogar nur 33 Prozent Vertrauen, 58 Prozent haben keins. Insgesamt sind Frauen misstrauischer: Nur 36 Prozent der weiblichen Befragten schenken Lebensversicherungen ihr Vertrauen, 58 Prozent tun dies nicht. Bei den Männern haben dagegen noch 45 Prozent Vertrauen, genauso viele haben keins.

Verbraucherschützer raten von Lebensversicherungen als Kapitalanlage ab

Verbraucherschützer raten angesichts der wirtschaftlichen Probleme einiger Versicherer vom Abschluss neuer Lebensversicherungen als Kapitalanlage ab. Die Finanzkrise der Branche zeige, dass die Anlage bei einer Versicherung die Kapitalmarkt-Risiken nicht auffange, sagte der Versicherungsexperte beim Bundesverband der Verbraucherzentralen, Wolfgang Scholl, dem "Tagesspiegel am Sonntag".

Der Zeitung zufolge schiebt die Branche noch nicht abgeschriebene Börsenverluste in Höhe von 20 Milliarden Euro vor sich her. Gleichwohl sei die Nachfrage nach Lebensversicherungen stark gestiegen, da die Anbieter erfolgreich mit dem Argument werben, dass im kommenden Jahr der Garantiezins für Neuverträge von 3,25 auf 2,75 Prozent sinke und die Abschaffung des Steuerprivilegs diskutiert werde.

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