Jede zehnte Glimmstängel ist geschmuggelt Deutsche kaufen immer weniger Zigaretten

Wiesbaden · Parallel zur schrittweisen Erhöhung der Tabaksteuer sinkt der Zigarettenverkauf in Deutschland. Im ersten Quartal dieses Jahres ging der Absatz im Vergleich zum Vorquartal um 6,8 Prozent auf knapp 17 Milliarden Zigaretten zurück, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Montag mitteilte.

Zigarette - Genuss oder Gift?
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Über ein Zehntel der in Deutschland gerauchten Zigaretten ist einer Untersuchung zufolge gefälscht oder geschmuggelt. Der versteuerte Verkaufswert der Zigaretten ging laut Statistik um 5,6 Prozent auf 4,2 Milliarden Euro zurück. Die Hersteller verkauften außerdem weniger Zigarren und Zigarillos: Deren Zahl sank sogar um 13,8 Prozent, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Der Absatz von Tabak zum Drehen von Zigaretten sank demnach um 1,4 Prozent. Dagegen stieg der Absatz von Pfeifentabak um 4,6 Prozent.

Bereits im vergangenen Jahr war der Absatz von Tabak auf seinen niedrigsten Stand seit der Wiedervereinigung gefallen. Die Steuern auf Zigaretten und Co. steigen zur Zeit regelmäßig an, auch zum Jahresanfang war das wieder der Fall gewesen.

Weiter hoch ist die Zahl gefälschter und geschmuggelter Zigaretten in ganz Europa. 65,5 Milliarden illegale Glimmstängel rauchten die Europäer 2012, wie die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG im Auftrag des Tabakkonzerns Philip Morris errechnete. Das waren 11,1 Prozent aller Zigaretten, ein Anstieg gegenüber dem Vorjahr um 0,7 Prozenpunkte. In Deutschland fiel die Zahl hingegen um zwei Punkte auf ebenfalls 11,1 Prozent.

Gestiegen ist laut Studie auch die Zahl solcher Zigaretten, die ausschließlich für den Schmuggel hergestellt wird. Deren Anteil an der Schmuggelware liege mittlerweile bei fast einem Viertel. Die meisten Schmuggelzigaretten kommen demnach aus Polen und der Tschechischen Republik. Fast ebenso viele Zigaretten wie nach Deutschland geschmuggelt werden, führen die Raucher laut KPMG allerdings ganz legal selbst ins Land ein.

(AFP/felt/hip)
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