Frankfurt/M. Deutsche Bank: Libor-Affäre könnte Manager Jobs kosten

Frankfurt/M. · Der Aufsichtsrat der Deutschen Bank will offenbar über mögliche personelle Konsequenzen aus dem Libor-Skandal beraten. In der Vorbereitung zur nächsten Sitzung Ende Januar wolle das Kontrollgremium darüber diskutieren, von welchen Topbankern sich das Geldhaus trennen sollte, berichtete das "Handelsblatt" unter Berufung auf Finanzkreise. Die Beratungen sollten ergebnisoffen geführt werden. Bislang hatte es in Finanzkreisen geheißen, dass die Bank erst dann personelle Konsequenzen ziehen wolle, wenn die Untersuchungen der Finanzaufsicht Bafin abgeschlossen seien. Damit wird erst im Sommer gerechnet.

Eine Sprecherin der Deutschen Bank wollte den Bericht nicht kommentieren. Die Untersuchungen seien noch nicht abgeschlossen. Die Bank kooperiere vollumfänglich mit den Aufsichtsbehörden. Nach aktuellem Stand der Untersuchungen sei kein amtierendes oder früheres Mitglied des Vorstands in irgendeiner unangemessenen Weise in die untersuchten Vorgänge verwickelt.

"Der Vorstand soll uns erklären, wie er die Lage einschätzt", hieß es im "Handelsblatt" unter Berufung auf einen Insider. Die Bafin hatte die bankinterne Aufarbeitung des Skandals um die Manipulation der Referenzzinssätze wie dem Libor hart kritisiert. Angeblich verlangt sie personelle Konsequenzen. Sie kommentiert dies offiziell nicht.

Deutschlands größte Bank stand zuletzt immer wieder im Visier der Behörden. Erst Anfang Dezember hatte die EU-Kommission eine Kartellstrafe von 725 Millionen Euro gegen das Institut verhängt. Nach Ansicht der EU-Behörde hatten Mitarbeiter des Instituts und anderer Banken von 2005 bis 2010 die Zinssätze zu ihren Gunsten manipuliert.

(dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort