Berlin Deutsche-Bank-Chefs werben in Berlin für Postbank-Verkauf

Berlin · Die Deutsche-Bank-Chefs Anshu Jain und Jürgen Fitschen haben Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) über den bevorstehenden Verkauf ihres Tochterunternehmens Postbank informiert. Dies war aus Regierungskreisen zu erfahren. Am Dienstag wurde der Finanzausschuss des Bundestages ins Bild gesetzt. Schäuble hatte erklärt, die Umstrukturierung des größten deutschen Geldhauses sei eine unternehmerische Entscheidung, in die er sich nicht einmischen wolle. Allerdings befürchten Bundes- und Landespolitiker Auswirkungen auf die Arbeitsplätze bei der Postbank und deren Töchtern, etwa bei der Bausparkasse BHW.

Der Aufsichtsrat der Deutschen Bank entscheidet morgen über die Trennung von der Postbank. An den eigenen Filialen wolle die Deutsche Bank aber festhalten, sagten Insider der Nachrichtenagentur Reuters. Die Entscheidung über den Postbank-Verkauf prägt auch die laufenden Tarifverhandlungen für die 9500 Mitarbeiter in den Filialen der größten deutschen Bank.

Der Bund will sich gesetzlich dagegen absichern, dass Beamte in Diensten der Postnachfolgeunternehmen Ansprüche gegen ihn erheben. Dazu soll der Bundestag heute das "Gesetz zur Weiterentwicklung des Personalrechts der Beamtinnen und Beamten der früheren Deutschen Bundespost" beschließen. Darin wird festgelegt, dass auch die zweite Generation der Postnachfolgeunternehmen - so auch die Käufer der Postbank - für die dort noch aktiven Beamten zuständig sind, auch wenn formal der Bund als Dienstherr verantwortlich bleibt.

(mar)
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