Börse Deutsche Aktien erholen sich nach Putin-Rede

Frankfurt/Main · Eine leichte Entschärfung der Krise in der Ukraine hat dem deutschen Aktienmarkt am Dienstag Kursgewinne beschert. Der Dax erholte sich von seinem Rückschlag zum Wochenstart und schloss 2,46 Prozent höher bei 9589 Punkten.

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Foto: dpa, Fredrik Von Erichsen

Der russische Präsident Wladimir Putin machte auf einer Pressekonferenz deutlich, dass er bisher keine Notwendigkeit für einen Militäreinsatz in der Ukraine sieht. Er zeigte sich dem Westen gegenüber auch gesprächsbereit. Am Vortag hatte die Sorge vor einer Eskalation in der Ukraine dem Leitindex noch ein Minus von 3,44 Prozent eingebrockt. Der MDax erholte sich zuletzt um 2,29 Prozent auf 16.826 Punkte, der TecDax gewann 2,78 Prozent auf 1275,75 Punkte.

"Politische Börsen haben kurze Beine - aber selten waren sie so kurz wie dieses Mal", sagte Aktienhändlerin Sarah Brylewski vom Broker Gekko Markets. Allerdings seien die Märkte durchaus in Bewegung, wie die starken Schwankungen der vergangenen beiden Tage zeigten, und die Politik bewege die Börsen. Denn auch die Ölpreise, Gold und der Euro würden von der Krise in der Ukraine und ihren leichten Entschärfung durch Wladimir Putin bewegt. Sie dienten als Risikobarometer der Anleger. Zunächst atmen die Investoren aber nach Ansicht von Brylewski erst einmal durch, um sich dann einem anderen, ebenfalls politischen Thema zu widmen - der Notenbanksitzung der Europäischen Zentralbank EZB am Donnerstag.

Der Tagesverlierer vom Vortag, die Commerzbank-Aktie, schloss nun mit einem Plus von 4,86 Prozent bei 12,94 Euro als Dax-Sieger. Aber alle 30 Werte in dem Leitindex verzeichneten Gewinne. Zweitbester Wert war zusätzlich gestützt von positiven Analystenstimmen das Daimler-Papier mit einem Plus von 4,08 Prozent. Die DZ Bank stufte das Papier hoch. Mit einem relativ geringen Kursgewinn von 0,47 Prozent waren Henkel-Titel indes der schlechteste Dax-Wert.

RWE und Beiersdorf standen mit ihren Bilanzen im Fokus. Die Aktien von RWE gewannen 2,05 Prozent, nachdem sie zeitweise wegen Sorgen um den Kapitalbedarf des Versorgers nachgegeben hatte. Die Essener hatten am Morgen den ersten Milliardenverlust seit der Nachkriegszeit gemeldet, zugleich aber auch die Jahresziele bekräftigt. Die Anteile am Nivea-Hersteller Beiersdorf legten 1,98 Prozent zu. Der Konzern hatte seinen Gewinn im abgelaufenen Jahr deutlich gesteigert. Börsianer sahen den Umsatzausblick positiv.

Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging 2,70 Prozent höher bei 3136,33 Punkten aus dem Handel. Der Pariser Leitindex CAC 40 und auch der Londoner FTSE 100 zeigten sich ebenfalls stark. In New York stand der US-Leitindex Dow Jones Industrial zum europäischen Börsenschluss 1,25 Prozent höher.

Am deutschen Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere auf 1,29 (Montag: 1,28) Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,03 Prozent auf 134,76 Punkte. Der Bund Future verlor 0,36 Prozent auf 144,73 Punkte. Der Kurs des Euro fiel. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,3768 (1,3768) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7263 (0,7263) Euro.

(dpa)
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