Arbeitsmarkt "Der Roboter wird den Fabrikarbeiter in zehn Jahren ersetzen"

Washington · Roboter werden Fabrikarbeiter weltweit im Laufe der nächsten zehn Jahren viel rascher ersetzen als gedacht. Das geht aus einem am Dienstag veröffentlichten Report der Boston Consulting Group hervor.

 Bei VW arbeiten schon viele Roboter am Fließband.

Bei VW arbeiten schon viele Roboter am Fließband.

Foto: dpa, Jochen Lübke

Investitionen in Industrieroboter dürften demnach bis 2025 in den 25 größten Exportnationen der Welt um zehn Prozent wachsen - und damit einen Anstieg um zwei bis drei Prozent jährlich verzeichnen.

Das Ergebnis seien geringere Kosten und erhöhte Effizienz, hieß es. In Südkorea etwa würden Roboter die Arbeitskosten um 33 Prozent senken, in Japan um 25 Prozent, in Kanada um 24 Prozent und in den USA und Taiwan um 22 Prozent. Bislang hätten Maschinen zehn Prozent der verfügbaren automatisierten Jobs übernommen. Bis 2025, rechnen die Analysten von BCG vor, würden Roboter mehr als 23 Prozent solcher Arbeitsplätze besetzen.

Zudem werden die Maschinen immer billiger. Die Kosten für Besitz und Betrieb eines selbstgesteuerten Punktschweißgeräts ist zum Beispiel von 182.000 Dollar (rund 161.000 Euro) im Jahr 2005 auf 133.000 Dollar im vergangenen Jahr gesunken. Bis 2025 werde der Preis noch einmal auf 103.000 Dollar purzeln.

Und die neuen Maschinen haben mehr drauf. Die alten konnten nur in einem ihnen bekannten Umfeld operieren. Die neuen Exemplare können dank verbesserter Sensoren auf unerwartete Geschehnisse reagieren.

Der Aufstieg der Androide werde nicht nur auf die Industrienationen beschränkt. Selbst das als Niedriglohnland geltende China werde mit dem Einsatz von Robotern seine Arbeitskosten um 18 Prozent senken können, rechnet Boston Consulting vor.

Die zunehmende Automatisierung werde voraussichtlich auch das Kalkül der Unternehmen bei der Wahl ihrer Standorte ändern. Gefragt seien dann "nicht länger nur billige Arbeitskräfte", sondern eine kleine Zahl von Angestellten mit hoher Ausbildung.

(ap)
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