Der Benzinpreis als Wahlkampfthema
Der Landesminister für Wirtschaft und Verkehr, Harry Voigtsberger (SPD), ist bislang nicht mit vielen Vorstößen gegen zu hohe Energiepreise aufgefallen. Das NRW-Klimaschutzgesetz, die Energiewende, das blockierte Eon-Kraftwerk in Datteln – all das wären gute Gelegenheiten für eine Politik gegen die dramatisch steigenden Energiekosten gewesen, die ja neben den Autofahrern auch die Industrie auf die Palme bringen.
Wenn er jetzt auf den Benzinpreis-Zug aufspringt, schmeckt das eher nach Wahlkampf als nach Überzeugung. Überhaupt ist das ständige Eindreschen auf die Mineralölkonzerne wohlfeil. Denn auch wir Verbraucher sind zu bequem und lassen uns lieber Rekordpreise bieten, als im Internet systematisch nach günstigen Tankstellen zu suchen. Alternativen gibt es auch unter der Motorhaube: Noch immer fahren 99 Prozent aller Neuwagen in Deutschland mit Benzin oder Diesel – obwohl zum Beispiel die Flüssiggas-Technologie längst ausgereift und wesentlich günstiger ist.