Schlapper Wochenstart an der Börse Dax schließt nahezu unverändert

Frankfurt/Main · Mauer Wochenstart für den deutschen Aktienmarkt: Der Leitindex Dax hat am Montag nach einem sehr ruhigen Handelstag nahezu unverändert mit minus 0,01 Prozent auf 8331 Punkte geschlossen.

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Foto: dpa, Fredrik Von Erichsen

Damit konnte der deutsche Leitindex vorerst nicht an den Aufwärtstrend der vergangenen Woche anknüpfen Börsianer sprachen von fehlenden Kurstreibern und verwiesen zudem auf die Ferien- und Urlaubszeit. Den größten Teil des Tages war der deutsche Leitindex in einer engen Bandbreite um den Schlussstand vom vergangenen Freitag gependelt.

Am Nachmittag hatten schwächere US-Häuserdaten kurzzeitig für etwas mehr Belastung gesorgt. Etwas deutlicher fielen die Verluste im MDax aus, der um 0,29 Prozent auf 14.143 Zähler nachgab. Der TecDax zeigte sich hingegen mit Gewinnen von 0,57 Prozent auf 997,61 Punkte fester.

Die lediglich leichte Volatilität deute darauf hin, dass der Markt auf neue Impulsgeber warte und sich derzeit in einer Art Lauerstellung befinde, sagte Marktstratege Stefan Hötte vom Broker IG. Schub in die Märkte dürfte nach Ansicht von Beobachtern im Laufe der Woche durch die vielfach anstehenden Quartalsberichte der Unternehmen kommen. Am Montag spielten die Bilanzen jedoch noch keine große Rolle.

Aktien von RWE führten den Dax nach einem Bericht im "Handelsblatt" mit einem Plus von 2,58 Prozent an. Die Zeitung berichtete, der zweitgrößte deutsche Energiekonzern wolle noch stärker sparen als bislang bekannt. Titel von SAP hingegen fanden sich hingegen mit einem Minus von 0,86 Prozent im unteren Drittel des Börsenbarometers wieder. Händler werteten den am Sonntagabend überraschend verkündeten Abtritt von Co-Chef Jim Hagemann Snabe als Belastung für die Titel.

Deutsche Bank im Fokus

Aktien der Deutschen Bank standen ebenfalls im Blick der Anleger. Die Titel schlossen am Abend als zweitstärkster Dax-Wert mit einem Aufschlag von 2,13 Prozent. Einem Bericht der "Financial Times" zufolge plant das größte deutsche Geldinstitut große Einschnitte in der Bilanz. Insidern zufolge will die Bank ihre Bilanz nach US-Recht um rund ein Fünftel zusammenstreichen, um das Verhältnis von Eigenkapital zu Schulden zu heben. Damit sollen strengere Regeln an die Kapitalausstattung erfüllt werden. Zum Kursplus hätten aber auch positive Zahlen der schweizerischen UBS beigetragen, sagten Händler.

Im MDax schossen kurz vor Handelsschluss die Papiere von Celesio mit einem Aufschlag von 9,26 Prozent auf 17,70 Euro an die Index-Spitze. Hier sorgte ein Mediengerücht für Auftrieb, wonach Großaktionär Haniel die US-Bank JPMorgan engagiert hat, um einen möglichen Anteilsverkauf zu prüfen.

Salzgitter schlossen nach einer Kaufempfehlung durch Goldman Sachs mit einem Aufschlag von 1,92 Prozent. Titel von ProSiebenSat.1 rutschten hingegen nach einer Abstufung durch die englische Investmentbank Liberum Capital um knapp fünf Prozent ab. Damit waren sie Schlusslicht im Index der mittelschweren Werte.

Telefonica mit Kurssprung

Auch im Tecdax wurden am Abend die Rollen noch einmal getauscht. Aktien von Telefonica Deutschland waren mit einem Kursplus von 6,75 Prozent größter Indexgewinner. Der niederländische Telekommunikationskonzern KPN hatte zuvor einen Pressebericht bestätigt, wonach er Gespräche über einen Verkauf der deutschen Tochter E-Plus führt. Der "Financial Times" zufolge ist die spanische Telefonica der Verhandlungspartner. Portfoliomanager Ludwig Donnerst von TAO Capital sagte, dieser Schritt sei sehr positiv für die Tochter Telefonica Deutschland, da die Synergieeffekte sich positiv auf das Ergebnis auswirken könnten.

Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone schloss 0,34 Prozent höher bei 2725,40 Punkten. Während die Pariser Börse zulegte, gaben die Kurse in London nach. In New York stand der Dow Jones Industrial zum Handelsschluss in Europa leicht über dem Schlusskurs vom vergangenen Freitag.

Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere gegenüber Freitag von 1,24 auf 1,25 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,03 Prozentpunkte auf 134,62 Punkte. Der Bund Future gewann 0,05 Prozent auf 144,23 Punkte. Der Kurs des Euro stieg und notierte zuletzt bei 1,3193. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte zuvor den Referenzkurs auf 1,3166 (Freitag: 1,3123) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,7595 (0,7620) Euro.

(dpa)
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