Unsicherheit um Griechenland Dax rutscht um 1,1 Prozent

Frankfurt (RPO). Der Dax ist am Montag um 1,1 Prozent auf 7410 Punkte gerutscht. Der Hauptgrund: Die Unsicherheit über die Zukunft des hoch verschuldeten Griechenland.

Auch die meisten übrigen europäischen Indizes gaben nach: Der EuroStoxx verlor fast 1,6 Prozent, der Stoxx50 0,6. "Die Investoren sind sehr vorsichtig", sagte ein Händler. Zwar werde ein Austritt Griechenlands aus der Euro-Zone für äußerst unwahrscheinlich gehalten. Doch sei die Schuldenkrise wieder in aller Munde. Die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) hatte die Kreditwürdigkeit Griechenlands herunter gestuft.

Allianz, Deutsche Bank und Commerzbank schwach

Unter Druck gerieten vor allem die Finanzwerte. So zählten im Dax die Aktien der Allianz, der Deutschen Bank und der Commerzbank mit Abschlägen von bis zu rund drei Prozent zu den größten Verlierern. Im EuroStoxx verloren Axa, BNP Paribas und Unicredit ebenfalls je rund drei Prozent. Der griechische Bankenindex fiel auf ein 14-Jahres-Tief.

In London konnten zudem die Großbanken HSBC und Barclays die Anleger mit ihren Geschäftszahlen nicht ganz überzeugen: HSBC verloren 0,5 Prozent, Barclays 1,3 Prozent. Beide leiden unter dem Verkauf kostspieliger Restschuldversicherungen.

MAN und ThyssenKrupp stark

Im Fokus der Anleger stand das Angebot von VW für den Lastwagenbauer MAN, mit dem die Wolfsburger nach mehrjährigen Verhandlungen den Weg zur Bildung eines Lkw-Riesen zusammen mit ihrer schwedischen Tochter Scania näherkommen wollen.

Die MAN-Aktien führten mit einem Gewinn von beinahe 1,5 Prozent auf 97,99 Euro die Dax-Gewinnerliste an. Volkswagen bietet 95 Euro je MAN-Stammaktie. Der Scania-Kurs stieg an der Stockholmer Börse um 3,7 Prozent, was Börsianer auf Erleichterung darüber zurückführten, dass VW nicht über Scania für MAN bietet. VW-Aktien verloren knapp rund zwei Prozent.

ThyssenKrupp-Aktien profitierten weiter von den am Freitag bekanntgegebenen Konzern-Umbauplänen und stiegen um ein Prozent. Die mit Dividendenabschlägen gehandelten Aktien von BASF und Metro notierten bis zu vier Prozent im Minus.

Im MDax zählten ProSiebenSat.1 mit einem Plus von gut einem Prozent zu den größten Gewinnern. Händler verwiesen auf eine Kaufempfehlung der Citigroup.

Im TecDax zogen nach der Anhebung der Prognose für das Konzern-Betriebsergebnis die Aktien von Jenoptik um vier Prozent an. Telefonbauer Gigaset überzeugte mit seinem Quartalsbericht viele Anleger. Der Aktienkurs stieg um 4,7 Prozent. Auf der Verliererseite standen nach einem kritischen Analystenkommentar Phoenix Solar mit einem Minus 3,6 Prozent ganz oben.

Im Kleinwerte-Index SDax sorgten Elexis mit ein einem Kurssprung von 14,8 Prozent auf 19,51 Euro für Aufsehen. Konkurrent SMS hatte eine Kaufofferte vorgelegt und bietet den Elexis-Eignern jeweils 19 Euro für ihre Papiere.

(RTR/pes-)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort