Börse Dax nähert sich Rekordhoch

Frankfurt/Main · Der Rekordstand vom Sommer rückt für den Dax in greifbare Nähe. Am Mittwoch stieg der deutsche Leitindex den nunmehr zehnten Tag in Folge. Vom Tageshoch aus fehlten ihm zwischenzeitlich kaum mehr als 100 Punkte zu den 10.050 Punkten aus dem Juni.

Weder Spekulationen über den weiteren Kurs der Europäischen Zentralbank (EZB) noch überwiegend schwache US-Konjunkturdaten konnten den Dax dauerhaft bremsen: Er schloss 0,55 Prozent fester bei 9916 Punkten. Zwischen Mitte September und Mitte Oktober war das Börsenbarometer wegen Konjunktursorgen noch bis unter 8400 Punkte abgesackt.

Verhaltener fiel die Entwicklung zur Wochenmitte bei den Nebenwerten aus: Der MDax der mittelgroßen Unternehmen sank um 0,07 Prozent auf 17.033 Punkte - damit ist allerdings auch er nicht mehr weit von seinem Rekordhoch vom Sommer entfernt. Der Technologiewerte-Index TecDax gewann 0,10 Prozent auf 1342,09 Punkte.

Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 verabschiedete sich prozentual unverändert bei 3226,08 Punkten aus dem Handel. Die nationalen Indizes in Paris und London schlossen uneinheitlich. Der US-Leitindex Dow Jones Industrial stand zum europäischen Handelsende minimal im Minus.

"Die Marktteilnehmer schauen weiterhin sehr genau auf Aussagen von Vertretern der EZB", sagte Volkswirt Jan Bottermann von der National-Bank. Die jüngsten Meldungen ließen allerdings die Hoffnungen auf weitere Geldspritzen der EZB schwinden. Die Nachrichtenagentur Market News International (MNI) berichtete mit Verweis auf informierte Personen, dass sich die Währungshüter mit einem Beschluss zum Kauf von Staatsanleihen Zeit lassen wollen.

Weiter steil aufwärts ging es für die Papiere der Energieversorger, die sich seit Jahresbeginn unterdurchschnittlich im Dax entwickelt hatten. Die Aktien von RWE stiegen um 3,04 Prozent und die von Eon um 1,69 Prozent. Bereits tags zuvor waren beide um mehr als 3 Prozent geklettert. Die Energiebranche stellt sich gegen die von Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel geplante Deckelung von klimaschädlichen CO2-Emissionen in deutschen Kohlekraftwerken.

Um 1,42 Prozent rückten die Titel der Deutschen Telekom vor. Die Bonner loten eine Trennung von ihrem Mobilfunkgeschäft Everything Everywhere (EE) in Großbritannien aus - sie betreiben das Geschäft zusammen mit dem französischen Wettbewerber Orange. Die Partner verhandeln derzeit mit der britischen BT Group.

Ein kräftiges Plus von 15,84 Prozent auf 23,250 Euro fuhren die Papiere des Börsenneulings Zalando ein - sie sprangen damit erstmals wieder über den Ausgabekurs von 21,50 Euro. Der Internet-Modehändler meldete ein starkes drittes Quartal und peilt für 2014 den ersten operativen Jahresgewinn in seiner Firmengeschichte an. Zalando war am 1. Oktober an die Börse gegangen. Ein Platz im Kleinwerte-Index SDax ist Experten zufolge im Dezember sicher. Mit etwas Glück könnte es aber auch bereits ein Platz im MDax sein.

Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 0,65 Prozent am Vortag auf 0,63 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,09 Prozent auf 138,27 Punkte. Der Bund-Future gewann 0,07 Prozent auf 152,51 Punkte. Der Euro notierte bei 1,2507 US-Dollar. Zuvor hatte die EZB den Referenzkurs auf 1,2475 (Dienstag: 1,2424) Dollar festgesetzt, der Dollar kostete damit 0,8016 (0,8049) Euro.

(dpa)
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