Deflationssorgen und Ukraine-Krise Dax fällt unter 9500-Punkte-Marke

Frankfurt/Main · Für den Dax ist es am Dienstag weiter bergab gegangen. Den Rutsch ins Minus nach anfänglichen Gewinnen begründeten die Experten von ETX Capital mit Sorgen über eine Deflation in der Eurozone und die anhaltende Ukraine-Krise.

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Foto: dpa, Fredrik Von Erichsen

Ansonsten bestimmte eine Flut von Unternehmenszahlen das Marktgeschehen. Der deutsche Leitindex schloss 0,65 Prozent tiefer bei 9468 Punkten. Damit knüpfte er an die Verluste der beiden vergangenen Handelstage an. Dagegen hielten sich die Nebenwerte-Indizes besser: Der MDax gab lediglich um 0,17 Prozent auf 16.001 Punkte nach, während der TecDax ein Plus von 0,21 Prozent auf 1232,85 Punkte schaffte.

Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging 0,68 Prozent tiefer bei 3149,79 Punkten aus dem Handel. Die nationalen Indizes in Paris und London erlitten ebenfalls Verluste. In New York zeigte sich der Dow Jones Industrial zum europäischen Börsenschluss rund ein halbes Prozent im Minus.

Allein aus dem Dax legten sieben Unternehmen Zahlen zum ersten Quartal vor. Uneinheitlich fiel die Entwicklung beim Medizinkonzern Fresenius und seiner Dialysetochter FMC aus. Die Fresenius-Titel erholten sich von ihrem sehr schwachen Start und schlossen lediglich um 0,05 Prozent im Minus. Ein Analyst hob den Ergebnisbeitrag der von Rhön-Klinikum übernommenen Häuser positiv hervor. Dagegen litt FMC unter Einschnitten im US-Gesundheitswesen und enttäuschte den Markt - die Aktien verloren als Index-Schlusslicht 2,58 Prozent.

Davor büßten die Papiere von Linde 2,53 Prozent ein. Bei dem Industriegase-Hersteller hatte der starke Euro den Gewinnzuwachs komplett aufgezehrt. Für BMW-Aktien ging es um 0,35 Prozent bergab. Die Münchner hatten zwar ein starkes Finanzergebnis erzielt. Doch im Kerngeschäft mit Autos blieben die Umsätze und das operative Ergebnis zuletzt etwas hinter den Prognosen zurück.

Dagegen erholten sich die Aktien der Lufthansa von ihrem Dreimonatstief vom Vortag: Sie gewannen 2,95 Prozent. Die Fluggesellschaft hatte dank ihres Sparprogramms und gesunkener Treibstoffkosten einen deutlich geringeren Verlust als vor einem Jahr eingeflogen. Die Infineon-Titel gewannen an der Dax-Spitze 2,97 Prozent, nachdem der Halbleiterkonzern überraschend eine Dividendenerhöhung angekündigt hatte.

Beim Autozulieferer und Reifenhersteller Continental sorgte die Vorlage endgültiger Quartalszahlen für Kursgewinne von 0,67 Prozent. Die Analysten der französischen Investmentbank Natixis verwiesen vor allem auf die überraschend starke Entwicklung des Kassenbestandes. Adidas-Aktien schlossen unverändert. Der Sportartikelhersteller verfehlte zwar beim Umsatz und Gewinn die durchschnittlichen Analystenschätzungen etwas, bestätigte aber seine Jahresziele.

Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 1,21 Prozent am Vortag auf 1,24 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,16 Prozent auf 135,09 Punkte. Der Bund-Future gewann 0,02 Prozent auf 144,68 Punkte. Der Euro notierte bei 1,3925 US-Dollar. Zuvor hatte die Europäische Zentralbank (EZB) den Referenzkurs auf 1,3945 (Montag: 1,3874) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,7171 (0,7208) Euro.

(dpa)
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