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Rückblick auf den Deutschen Aktienindex Die beste und schlechteste Aktie 2022

Düsseldorf · Im Dax legte die Aktie eines Hamburger Konzerns im vergangene Jahr am stärksten zu. Am Ende der Rangliste steht ein Bochumer Immobilienunternehmen, das wie andere in der Branche unter steigenden Zinsen leidet.

Die große Anzeige in der Börse zeigt die Dax-Kurve und verschiedene Börsenkurse (Symbolbild).

Die große Anzeige in der Börse zeigt die Dax-Kurve und verschiedene Börsenkurse (Symbolbild).

Foto: dpa/Daniel Reinhardt

Manche Aufstiege vollziehen sich vergleichsweise leise. Wie der von Beiersdorf zur – was die Kursentwicklung angeht – Nummer eins im Deutschen Aktienindex (Dax) für das Jahr 2022. Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine Ende Februar dieses Jahres geriet die Aktie des Konsumgüterkonzerns vorübergehend in einen Abwärtssog. Erstens, weil der Krieg generell Unsicherheit an den Aktienmärkten schürte, zweitens, weil Beiersdorf anders als viele andere an seinem Engagement in Russland festhielt und dafür auch von den Aktionären kritisiert wurde.

Doch es ist Ruhe eingekehrt. In einem Börsenjahr, das für viele zum Vergessen war, stieg der Kurs der Beiersdorf-Aktie um fast 19 Prozent. Das hat auch damit zu tun, dass die Familie Herz als Großanteilseigner dafür sorgt, dass ein Großteil der Gewinne im Unternehmen verbleibt. So mancher mag zwar eher größtmögliche Ausschüttung als aktionärsfreundliche Politik begreifen, doch dafür sieht die Beiersdorf-Bilanz gut aus. Zudem ist das Geschäft mit Pflegemarken konjunkturresistent. Das heißt: Die Aussichten sind wohl auch für das kommende Jahr stabil, wenn weitere geopolitische Unsicherheiten ausbleiben.

Gewinner und Verlierer des DAX.

Gewinner und Verlierer des DAX.

Foto: C. Schnettler

Da ist die Prognose für die Aktie des Immobilienkonzerns Vonovia derzeit deutlich schwieriger. Das Bochumer Unternehmen, das als der größte von 30 Verlierern im Index am Ende der Dax-Rangskala für das zu Ende gehende Jahr steht, leidet wie andere unter anderem unter der Entwicklung bei den Zinsen. Die einfache Weisheit: Steigende Zinsen verteuern Finanzierungen und drücken auf die Immobilienpreise. Dazu kommt die Sorge, dass die Energiekrise zu deutlichen Belastungen führt. Unter diesen Bedingungen und bei (noch) extrem hoher Inflation lassen sich Mietsteigerungen deutlich schwerer durchsetzen als in weniger angespannten Zeiten.

All das kann sich natürlich spätestens im übernächsten Jahr wieder ändern, wenn die Inflation gebremst sein und das Zinsniveau sich stabilisieren könnte, wenn die Sorgen wegen der Energieknappheit und möglicher gravierender Zahlungsprobleme bei Verbrauchern eventuell der Vergangenheit angehören. Darauf hofft man auch bei Vonovia. Dann könnte der Wertverlust von mehr als 50 Prozent binnen zwölf Monaten nur eine unangenehme Episode gewesen sein.

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