Reisen in die Niederlande Reisen in die Niederlande - das müssen Sie wissen

Amsterdam · Rund drei Millionen Deutsche fahren jährlich in die Niederlande zum Erholungsurlaub. Auch in der dunklen Jahreszeit ist das Nachbarland ein attraktives Ziel. Doch was macht die Inflation - und welche Corona-Regeln gelten?

Die berühmte Magere Brug in Amsterdam ist in den Abendstunden ein beliebtes Fotomotiv.

Die berühmte Magere Brug in Amsterdam ist in den Abendstunden ein beliebtes Fotomotiv.

Foto: imago images/olgacov/imago

Weite Sandstrände, wilde Dünenlandschaften und ein freiheitliches Lebensgefühl – die Niederlande ist für viele Deutsche ein Sehnsuchtsort. Rund 2,8 Millionen Menschen bereisen das Nachbarland jährlich, knapp 57 Prozent davon aus Nordrhein-Westfalen. So war es zumindest vor der Corona-Pandemie, und die Leidenschaft für Holland ist nicht erloschen. Wir beantworten die wichtigsten Fragen für all jene, die sich in den nächsten Monaten auf den Weg gen Noordwijk, Zandvoort und Bergen aan Zee machen.

Wie ist die Corona-Situation in den Niederlanden? Die Infektionszahlen steigen im Nachbarland, wenn auch auf überschaubarem Niveau. Die Wocheninzidenz liegt aktuell (Stand: 19. Oktober) bei 130 Infektionen pro 100.000 Einwohner. Das RIVM, vergleichbar mit dem deutschen Robert-Koch-Institut, erklärt auf Anfrage unserer Redaktion: „Die Zunahme ist überall sichtbar.“

Welche Corona-Regeln gelten? Mit Blick auf das Virus steht einer Reise nichts im Wege. Auch in den Niederlanden gilt, dass man bei einer Infektion zu Hause bleiben muss. Das Testregime ist allerdings nicht allzu streng, abseits von Hausarzt und Gesundheitsamt ist das Testen teuer. Die Masken sind aus dem öffentlichen Raum gänzlich verschwunden. Der zuständige Gesundheitsminister erklärte jüngst, dass zeitnah auch keine Beschränkungen geplant seien.

Was ist, wenn man die Reise coronabedingt stornieren muss? Wer eine Pauschalreise bucht, kann nur dann auf eine kostenlose Erstattung hoffen, wenn es für das Land eine Reisewarnung gibt. Individualreisen unterliegen dem niederländischen Recht. Wie das niederländische Fremdenverkehrsamt VVV auf Anfrage erklärt, bleiben Reisende auf ihren Kosten sitzen, wenn die Unterkünfte trotz Corona nutzbar sind.

Wie hoch ist die Inflation im Nachbarland? Im September stiegen die Verbraucherpreise um 14,5 Prozent, wie die nationale Statistikbehörde berechnet hat. Das ist die höchste Inflationsrate, die in den Niederlanden jemals gemessen wurde. Um die Folgen der Inflation abzumildern, hat das niederländische Kabinett unlängst angekündigt, den Mindestlohn zu erhöhen, die Energierechnungen der Bevölkerung ab November zu bezuschussen und energieintensiven Betrieben finanziell unter die Arme zu greifen.

Wie teuer ist es in der Gastronomie? Die Inflation spüren Verbraucher vor allem in Cafés und Restaurants. Die niederländische Bank Raisin hat unlängst berechnet, dass man für ein Bier im Durchschnitt 2,77 Euro zahlt, für ein Kopje Koffie, also eine Tasse Kaffee, sind es um die 2,70 Euro. Viele Gaststätten blicken in eine ungewisse Zukunft. So sagt Robèr Willemsen vom Branchenverband KHN: „Trotz eines guten zweiten und dritten Quartals steht die Gastronomie noch immer unter Druck. Die Gastronomie hat Corona einfach noch nicht verkraftet.“ Kaufkraftschwund und Inflation kämen da zur Unzeit, so Willemsen.

Was kostet das Tanken in den Niederlanden? Schon seit dem Frühjahr werden Diesel und Benzin von der Regierung in Den Haag bezuschusst. Der Liter Diesel kostet derzeit knapp 2,10 Euro in den Niederlanden, der Benzinpreis liegt bei etwa 1,95 Euro. Damit ist klar: Sogar Menschen in der Grenzregion dürften fürs Tanken nicht hinüberfahren. Genau das hatten Tankwarte mit dem Auslaufen des Tankrabatts Anfang September befürchtet.

Welche Geheimtipps gibt es für den Urlaub? Abseits der Touristenhochburgen an der Westküste ist Volendam eine Reise wert. Das Fischerdorf in Nordholland gilt als die Hochburg der Käseproduktion. In einem Labyrinth von charmanten Gassen, historischen Häusern und kleinen Kanälen kommen Spaziergänger auf ihre Kosten. Für einen Tagesausflug eignet sich Doesburg bei Arnheim. Im Zentrum der alten Hansestadt an der Ijssel stehen 150 historische Gebäude unter Denkmalschutz.

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