Interview "Das ist schlichte Erpressung"

Herr Remmel, was halten Sie von den Plänen der Atomkonzerne?

Herr Remmel, was halten Sie von den Plänen der Atomkonzerne?

Remmel Eine Stiftung einrichten zu wollen und dieses Vorhaben mit den Schadensersatzklagen zu verbinden, ist schlichte Erpressung. Darauf darf sich die Bundesregierung auf keinen Fall einlassen. Die Verantwortung liegt bei den Energieunternehmen, die auf Atomkraft gesetzt und sich jahrelang damit eine goldene Nase verdient haben. Erst Milliarden-Subventionen für den Ausbau der Atomenergie zu erhalten und dann die Kosten der Abwicklung und Endlagerung auf die Gesellschaft übertragen zu wollen, ist unverschämt und unseriös. Das zeigt, dass die Atomkraftbetreiber Angst vor Verantwortung haben.

Was halten Sie von Forderungen, die Rückstellungen der Konzerne in die öffentliche Hand zu geben?

Remmel Wenn wir die Rückstellungen in eine öffentliche Treuhänderschaft geben und damit den Rückbau der Atommeiler treuhänderisch verwalten, könnten wir auch verhindern, dass die Rückstellungen zweckentfremdet werden. Diese Idee würde meine Zustimmung finden. Das Ziel muss sein, die gebildeten Rückstellungen zu sichern und für den eigentlichen Zweck zu nutzen, nämlich für die Abwicklung der Atomkraft und den Rückbau der Atommeiler. (anh)

(RP)
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