Kommentar Das große Zittern bei Karstadt

Bei Karstadt mag es einen neuen Eigentümer geben, aber am Umgang mit der Belegschaft hat sich nichts geändert. Zwischen der niederschmetternden Nachricht, dass vermutlich jeder fünfte Job im Warenhaus wegfallen muss, und der Gewissheit, wer betroffen ist, hängen wieder einmal Wochen voller quälender Ungewissheit. Soll das die Motivation von Mitarbeitern steigern, die man braucht, um Karstadt überhaupt am Leben zu erhalten? Natürlich war allen Beteiligten klar, dass der Konzern nicht ohne einen weiteren Einschnitt in die Belegschaft weitermachen kann. Doch es wäre allemal klüger gewesen, erst dann zu reden, wenn Zahlen auf dem Tisch liegen, anstatt die Beschäftigten mit erneuten Halb-Ankündigungen zu verunsichern. Das Konzept des neuen Eigentümers Benko mag aus seiner Sicht aufgehen - in der Belegschaft macht man sich damit keine Freunde.

Georg Winters

(RP)
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