Risiko für spätere Arbeitslosigkeit Ökonomen fordern Plan für langfristiges Vorgehen in Schulen und Kitas

Berlin · Fast 100 Wirtschaftswissenschaftler haben in einem Aufruf konkrete Planungen für das weitere Vorgehen in Schulen und Kitas bis ins nächste Schuljahr hinein gefordert. Sie fürchten ein Risiko für Arbeitslosigkeit und Gehaltseinbußen im späteren Leben der Kinder.

 Eine Lehrerin arbeitet in einem leerstehenden Klassenzimmer

Eine Lehrerin arbeitet in einem leerstehenden Klassenzimmer

Foto: dpa/Alvaro Barrientos

Wegen der monatelangen Schließungen würden auch im nächsten Schuljahr noch nicht alle Vorgaben der normalen Lehrpläne erfüllbar sein, heißt es in dem Papier unter dem Titel „Bildung ermöglichen!“, das am Dienstag veröffentlicht wurde. „Dementsprechend sollten die Lehrpläne aller Fächer für das kommende Schuljahr einer kritischen Prüfung unterzogen und entsprechend systematisch ausgedünnt werden.“

Unterzeichnet haben den Aufruf Wissenschaftler und Experten verschiedener Wirtschaftsforschungsinstitute und Hochschulen. Die Experten warnen davor, dass durch Bildungsbrüche wegen der monatelangen Schließungen für die Betroffenen das Risiko von Arbeitslosigkeit und Gehaltseinbußen im späteren Leben steige, was auch zu Einbußen im Wirtschaftswachstum führe.

In dem Papier fordern sie deshalb „umfassende Maßnahmen (...), um frühkindliche und schulische Bildung in Deutschland sofort in angepasstem Format für alle Altersgruppen anzubieten“. Allen Schülern müsse zu Hause das Lernen mit entsprechender technischer Ausstattung und fachlicher Unterstützung ermöglicht werden. Wo das nicht gehe, müsse es eine „Notbeschulung“ geben. Lehrer sollten zudem mit Blick auf digitalen Unterricht schnellstmöglich geschult werden.

Für Kita-Kinder fordern die Wissenschaftler zunächst „altersgerechtes Fördermaterial“ zum Vorlesen, Malen und Spielen und regelmäßige Kontakte zwischen Eltern, Kindern und Erziehern über Videoanrufe oder Telefonate. Im nächsten Schritt müsse dann umgehend der Besuch von Kitas und Schulen allen Kindern und Jugendlichen zumindest zeitweise wieder ermöglicht werden.

(ala/dpa)
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