Corona-Krise Heil prüft höheres Kurzarbeitergeld

Berlin/Düsseldorf · Der Bundesarbeitsminister will mit Arbeitgebern und Gewerkschaften über Härten sprechen. Der Verband Unternehmer NRW warnt vor Entlassungen und nennt Kurzarbeiter privilegiert.

Corona-Krise: Hubertus Heil prüft höheres Kurzarbeitergeld wegen Coronavirus
Foto: dpa/Michael Kappeler

Bundesarbeitsminister Kostenpflichtiger Inhalt Hubertus Heil (SPD) ist zu Gesprächen über eine Anhebung des Kurzarbeitergeldes bereit, wenn Unternehmen in der Corona-Krise sonst in Existenznot geraten und Beschäftigte ihren Arbeitsplatz verlieren. „Mein Appell an die Arbeitgeber in dieser Situation ist klar: Schmeißt die Leute nicht raus! Ihr habt die erleichterten Regeln für Kurzarbeit, mit denen wir Brücken über diese Krise bauen. Wenn es nötig ist, bauen wir die auch noch länger“, sagte Heil unserer Redaktion. Es gebe bereits viele tarifvertragliche oder betriebliche Vereinbarungen, das Kurzarbeitergeld von 60 oder 67 Prozent (für Arbeitnehmer mit Kindern) auf 80, 90 oder 100 Prozent des Nettolohns aufzustocken. „Aber es gibt auch Branchen, in denen das schwierig oder umstritten ist.“ Der Staat übernehme aber auch 100 Prozent der Sozialversicherungsbeiträge für Kurzarbeitende. Er werde mit Arbeitgebern und Gewerkschaften darüber reden, wie sie diesen Vorteil an die Beschäftigten weitergeben können, „aber auch darüber, ob wir das Kurzarbeitergeld noch einmal anheben können“. Es gehe vor allem darum, diejenigen, die ohnehin schon niedrige Löhne und Gehälter haben, vor unzumutbaren Lohneinbußen zu schützen.