Peking Chinas Wirtschaftswachstum so schwach wie vor 24 Jahren

Peking · Schwächelnde Exporte, abflauender Immobilienboom: Die chinesische Wirtschaft ist 2014 so langsam gewachsen wie seit 24 Jahren nicht mehr. Das Bruttoinlandsprodukt legte nur um 7,4 Prozent zu, wie das Statistikamt erklärte. Schlechter lief es zuletzt 1990, als der Westen Sanktionen wegen der blutig niedergeschlagenen Demokratiebewegung verhängt hatte.

"Die Wunderzeit des halsbrecherischen Wachstums ist vorbei", kommentierte die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua die Daten. Der Internationale Währungsfonds (IWF) erwartet für China in diesem Jahr ein Wachstum von 6,8 Prozent. Das ist für europäische Verhältnisse zwar sehr viel, doch die Volksrepublik ist auf hohes Wachstum angewiesen, um seine in die Städte strebenden Einwohner mit Jobs und Wohnungen zu versorgen und so sozialen Unruhen vorzubeugen.

Auch die deutsche Wirtschaft hängt an China. Das Land ist nach Frankreich und den Niederlanden größter Handelspartner. Der Industrie- und Handelskammertag (DIHK) geht davon aus, dass China in zehn Jahren zur Nummer eins aufsteigen wird. Für die deutschen Autobauer ist das Land bereits der größte Kunde.

Für die Weltwirtschaft erwartet der IWF in diesem Jahr ein Wachstum von 3,5 Prozent, für 2016 von 3,7 Prozent. Für Deutschland werden es nur 1,3 Prozent Wachstum in diesem Jahr und 1,5 Prozent im nächsten Jahr sein. Erstmals legte der IWF seinen Ausblick in Peking vor.

(rtr)
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