Düsseldorf Chinas Botschafter lobt NRW-Wirtschaft

Düsseldorf · Beim Neujahrs-Empfang der IHK Düsseldorf kritisierte Shi Mingde den Nachbarn Japan.

China ist der drittgrößte Handelspartner Deutschlands. In NRW gibt es 800 Unternehmen chinesischer Herkunft. Grund genug für die Industrie- und Handelskammer (IHK) Düsseldorf, den chinesischen Botschafter zum Neujahrs-Empfang einzuladen. "NRW hat eine Vorreiterrolle in der Entwicklung des Verhältnisses von China und Deutschland", lobte Shi Mingde vor 1000 Gästen im Maritim-Hotel. Er versprach, sich in Peking für das Anliegen der NRW-Wirtschaft stark zu machen und für ein Generalkonsulat in Düsseldorf zu werben. Möglicherweise werde Chinas Staatspräsident Xi Jinping bei seinem nächsten Deutschland-Besuch nach Düsseldorf kommen.

Dann wurde er politisch und kritisierte im Beisein des japanischen Generalkonsuls die japanische Politik. Dass der japanische Ministerpräsident Shinzo Abe Ende Dezember den umstrittenen Yasukuni-Schrein in Tokio besucht habe, in dem Kriegstote verehrt werden, unter ihnen auch prominente japanische Kriegsverbrecher, habe die Gefühle Chinas zutiefst verletzt, sagte Shi Mingde. Oft werde er gefragt, warum Japan und China sich nicht so versöhnen könnten wie Frankreich und Deutschland. Dazu laute seine Antwort: "Japan kann nur das Vertrauen der Nachbarländer gewinnen, wenn es aufhört, falsche Handlungen zu begehen." Zur Frage der Menschenrechte in seinem Land äußerte sich Shi Mingde nicht. Er erläuterte aber, wie Peking das Land wirtschaftlich reformieren wolle. China wolle mehr für Nahrungsmittel-Sicherheit, die Modernisierung der Landwirtschaft und gegen ökologischen Probleme tun. Unter dem Beifall der Gäste kündigte er an, dass sich China stark machen wolle für den Schutz des geistigen Eigentums und freie Märkte.

China habe die Region Düsseldorf längst für sich entdeckt, sagte IHK-Präsident Ulrich Lehner. Ohne den Flughafen Düsseldorf hätte sich die Region aber niemals zu einem Magneten für ausländische Unternehmen entwickeln können. Dem Flughafen als wichtigsten Arbeitgeber der Region sollte es ermöglicht werden, seine Kapazitäten flexibler auszuschöpfen, sagte Lehner.

(RP)
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