Düsseldorf Chef der WGZ-Bank tritt überraschend ab

Düsseldorf · Werner Böhnke wechselt in den Aufsichtsrat. Das belebt die Spekulationen über eine Fusion mit der DZ Bank.

Zwei Jahre vor dem Ablauf des Vertrages von Vorstandschef Werner Böhnke gibt es überraschend einen Wechsel an der Spitze der WGZ-Bank. Der 62-jährige Böhnke soll nach der Hauptversammlung der Bank am 18. Juni in den Aufsichtsrat des Düsseldorfer Unternehmens wechseln. Sein bisheriger Vorstandskollege Hans-Bernd Wolberg soll Böhnke als Vorstandsvorsitzender beerben. Dies teilte die WGZ gestern mit. Die personelle Weichenstellung sei von Böhnke so vorgeschlagen worden, erklärte das Institut, eine der beiden genossenschaftlichen Zentralbanken in Deutschland. "Diesen Schritt habe ich lange und intensiv erwogen und dann gemeinsam mit dem Aufsichtsrat und dem Vorstand ausgearbeitet", sagte Böhnke selbst.

Mit dem Wechsel an der Vorstandsspitze werden die Spekulationen um den bereits mehrfach versuchten und stets gescheiterten Zusammenschluss der WGZ mit ihrem Frankfurter Schwester-Institut DZ Bank neu befeuert. Bankenkenner betonten gestern, dass der 60-jährige Wolberg vermutlich nur ein Übergangskandidat sein werde, aber gerade deshalb mit Blick auf eine Fusion eine Ideallösung sein könnte. Denn anders als beispielsweise ein externer jüngerer Kandidat dürfte Wolberg keine Ambitionen mehr auf den Chefposten einer fusionierten Zentralbank haben.

Böhnke könnte im Aufsichtsrat als Vorsitzender mittelfristig den Aachener Dieter Philipp ablösen. Der 69-jährige Ehrenpräsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks bleibt zwar Vorsitzender des Kontrollgremiums. Aber die Satzung der WGZ-Bank sieht vor, dass die Amtsdauer von Mitgliedern des Aufsichtsrats nach Vollendung des 70. Lebensjahres endet. Philipp feiert im September seinen 70. Geburtstag.

Böhnke gehört dem genossenschaftlichen Verbund seit mehr als 47 Jahren an. Allein 16 davon war er Vorstandsmitglied der WGZ Bank, 13 Jahre führte er die Zentralbank als Vorsitzender.

(RP)
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