Frankfurt/M. BVB vor 100-Millionen-Finanzspritze

Frankfurt/M. · Der Fußball-Klub will heute angeblich eine Kapitalerhöhung verkünden.

Der Fußball-Bundesligist Borussia Dortmund steht einem Zeitungsbericht zufolge vor einer mehr als 100 Millionen Euro schweren Kapitalspritze. Deutschlands einziger börsennotierter Fußball-Klub werde am Donnerstag eine Kapitalerhöhung ankündigen, bei der bis zu 24,6 Millionen neue Aktien ausgegeben werden sollen, berichtet das "Handelsblatt" unter Berufung auf unternehmensnahe Kreise.

Der Trikot-Ausrüster Puma und der Versicherer Signal Iduna - zugleich Namensgeber des Stadions der Borussia - seien bereit, dabei Aktienpakete von jeweils rund fünf Prozent zu übernehmen. Puma und der BVB lehnten eine Stellungnahme ab. Signal Iduna war für eine Stellungnahme nicht erreichbar. Borussia Dortmund könnte insgesamt rund 110 Millionen Euro einnehmen. Die Aktie schloss am Mittwoch mit 4,93 Euro. An der Börse ist der Klub derzeit somit rund 333 Millionen Euro wert. Das Kapital würde also um ein Drittel aufgestockt.

Erst im Juli hatte sich der Chemiekonzern Evonik für 27 Millionen Euro mit knapp zehn Prozent bei der Borussia beteiligt und ist damit zweitgrößter Anteilseigner nach dem Unternehmer Bernd Geske. Anfang Juni hatte auch die Deutsche Bank erwogen, Anteile des BVB zu übernehmen, dem Klub aber doch eine Absage erteilt. Seit Ende Juni wird die schwarz-gelbe Aktie sogar anstelle von Air Berlin im Börsenindex S-Dax geführt - der dritten Liga der Finanztitel. Zuletzt hatte die Borussia allerdings einen Gewinneinbruch verkünden müssen. Weil in diesem Sommer große Transfererlöse ausgeblieben waren, sank der Gewinn von 52 Millionen auf 12 Millionen Euro.

Die Borussia ist damit auf dem gleichen Weg wie der große Rivale FC Bayern München, der mit den bayerischen Konzerne Allianz, Audi und Adidas schon drei Großaktionäre hat. Der Versicherungskonzern Allianz hatte vor einigen Monaten über eine Kapitalerhöhung mehr als 100 Millionen Euro in den FC Bayern gepumpt, womit das Fußball-Unternehmen mit 1,3 Milliarden Euro bewertet wird. Der Puma-Rivale Adidas und der Autobauer Audi halten ebenfalls 8,3 Prozent an der FC Bayern München AG.

Zwischen den Rivalen war zuletzt ein heftiger Streit entbrannt, weil der Rekordmeister den Schwarzgelben in Mario Götze und Robert Lewandowski die besten Spieler genommen hatte. Momentan buhlen die Münchner offensiv um den Luxuskicker Marco Reus.

(rtr/angr)
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