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Düsseldorf "Bundesbank ein Hort der Stabilität"

Düsseldorf · Vorstand Böhmler: Europa muss sich für einen Weg aus der Krise entscheiden.

 Bundesbank-Vorstandsmitglied Rudolf Böhmler, NRW-Finanzminister Norbert Walter-Borjans und Norbert Matysik, der Chef der Bundesbank in Düsseldorf (von links).

Bundesbank-Vorstandsmitglied Rudolf Böhmler, NRW-Finanzminister Norbert Walter-Borjans und Norbert Matysik, der Chef der Bundesbank in Düsseldorf (von links).

Foto: endermann

Bundesbank-Vorstand Rudolf Böhmler hat davor gewarnt, "voreilig das Ende der Euro-Krise auszurufen". Die strukturellen Probleme in der Währungsunion säßen zu tief, als dass sie schon nach kurzer Zeit behoben sein könnten, sagte Böhmler gestern beim Neujahrsempfang der Bundesbank in der Düsseldorfer Hauptverwaltung. Zwar ist nach seiner Einschätzung ein Teil des durch die Krise verlorengegangenen Vertrauens zurückgekehrt. Aber den endgültigen Weg zur Bewältigung der Probleme habe die EU noch nicht geklärt.

Das richtige Verhältnis von Haftung und Kontrolle sei entscheidend für die Statik der Währungsunion. Europa müsse sich entscheiden, was es wolle – eine echte Fiskalunion, die mit einer Übertragung haushaltspolitischer Souveränität auf die europäische Ebene verbunden sei, oder mehr Eigenverantwortung der Mitgliedsstaaten. Dann aber müsse es härtere Regeln geben, so Böhmler. "Ein Mittelweg, wie ihn sich einige Länder vorstellen, macht die Währungsunion nicht dauerhaft stabiler", sagte er. Und Stabilität sei das, was die Währungsunion braucht – und dafür stehe die Bundesbank seit Jahrzehnten, wie NRW-Finanzminister Norbert Walter-Borjans (SPD) als Vertreter der Landesregierung sagte.

Andererseits stehen nach Böhmlers Angaben andere Regionen deutlich schlechter da als die Euro-Zone. Deren Schuldenquote, gemessen an der Wirtschaftsleistung aller Mitgliedsstaaten, liegt bei 90, der Deutschlands gar nur bei 81 Prozent. Zum Vergleich: Die USA haben mit einem Schuldenstand von etwa 16 Billionen Dollar eine Quote von 100 Prozent überschritten, die Japaner liegen laut Böhmler "weit jenseits der 200 Prozent".

Auch dieser Vergleich kann Zuversicht nähren. Norbert Matysik, Präsident der Bundesbank-Hauptverwaltung Düsseldorf, sieht jedenfalls eine konjunkturelle Erholung und dafür unter anderem die Konsumausgaben als treibende Kraft. Und wenn die Verbraucher mehr nachfragten, "sollten dann schon bald die Investitionen folgen", sagt Matysik voraus. Im Jahresverlauf – also vom vierten Quartal des vergangenen Jahres zum gleichen Zeitraum 2013 – erwarte die Bundesbank ein Plus von gut einem Prozent. Die Lage der Banken in NRW sieht der Präsident als "recht solide" an. Allerdings würden der scharfe Wettbewerb und die Niedrigzinsphase die Ertragsperspektiven der Institute deutlich belasten.

(RP)
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