Brüssel Bonuszahlungen für Banker sind ab 2014 gedeckelt

Brüssel · Die Zeit exzessiver Boni für Banker ist vorbei: Die EU begrenzt ab dem kommenden Jahr die umstrittenen Extrazahlungen. Im Normalfall dürfen diese nicht höher ausfallen als das Grundgehalt. Entsprechende Regeln hat das Europaparlament gestern mit großer Mehrheit verabschiedet. Nur in Ausnahmefällen ist eine Prämie in doppelter Höhe des Festgehalts möglich. Dem müssen jedoch zwei Drittel der Aktionäre auf der Hauptversammlung zustimmen, wenn die Hälfte der Anteilseigner präsent ist. Bei geringerer Präsenz ist eine Dreiviertel-Mehrheit nötig. Außerdem darf nur noch die Hälfte der Boni bar ausgezahlt werden.

Eine absolute Ober-Grenze für die Sonderzahlungen ist aber weiterhin nicht vorgesehen. Je höher das Festgehalt eines Bankers, desto höhere Prämien sind also möglich. "Boni-Exzessen wird ein Riegel vorgeschoben. Das gilt es nun auf andere Akteure wie Fondsmanager auszuweiten", so Sven Giegold, der für die Grünen im Europa-Parlament sitzt.

Die Boni-Reform ist Teil eines Gesetzespakets, mit dem die EU die Banken stärken will. Diese müssen künftig mehr Eigenkapital bereithalten. Die Eigenkapitalquote soll zunächst acht Prozent betragen, bis 2019 soll sie 10,5 Prozent erreichen. Besonders wichtige Banken müssen noch mehr Geld zurücklegen. Nach Schätzung der EU-Kommission müssen die Banken sich bis 2019 rund 460 Milliarden Euro zusätzliches Kapital beschaffen.

Unterdessen bereitet sich der Deutsche Bundestag auf die morgige Zypern-Abstimmung vor. FDP-Fraktionschef Rainer Brüderle rechnet nur mit wenigen Nein-Stimmen der Liberalen. Aus seinem Umfeld hieß es, drei der 93 FDP-Parlamentarier hätten sich bei der Fraktionsführung gemeldet, die nicht zustimmen wollten.

(ing)
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