München BMW übernimmt Sixt-Anteile von DriveNow

München · Damit können BMW und Daimler ihre Carsharing-Angebote in Kürze zusammenlegen.

Der Autovermieter Sixt hat den Weg für einen Zusammenschluss der Carsharing-Angebote von BMW und Daimler freigemacht. Sixt verkaufte seinen 50-Prozent-Anteil am Münchner Carsharing-Anbieter DriveNow nun für 209 Millionen Euro an den Münchner Autokonzern, dem bereits die andere Hälfte der Anteile gehört. Die Genehmigung der Aufsichtsbehörden wird bis Juni erwartet. Mit einer Fusion von DriveNow und Daimlers Carsharing-Anbieter Car2Go sei im ersten Halbjahr zu rechnen, heißt es aus Industriekreisen.

Für einen Zusammenschluss galt bisher die Beteiligung von Sixt an DriveNow als Hürde. Vorstandschef Erich Sixt hatte das Gemeinschaftsunternehmen mehrfach als "Juwel" gerühmt. Der komplette Verkauf seiner Anteile bringt ihm einen Sonderertrag von rund 200 Millionen Euro vor Steuern.

BMW-Digitalvorstand Peter Schwarzenbauer sagte: "Bis 2025 wollen wir 100 Millionen Kunden für unsere Premium Mobilitätsangebote begeistern. Mit DriveNow als hundertprozentiger Tochter haben wir alle Optionen für eine strategische Weiterentwicklung unserer Services in der Hand."

DriveNow hat heute europaweit gerade mal eine Million Kunden, Car2Go drei Millionen. Beide Unternehmen machen keine Angaben über Umsatz und Verluste. Aber Carsharing gilt als wichtiges Zukunftsfeld im Wettbewerb mit Google oder Uber. "Die Erfahrungen unserer Mobilitätsdienstleistungen sind für uns auch mit Blick auf künftige autonome, elektrifizierte und vernetzte Flotten relevant", so Schwarzenbauer. Daher baue BMW sein Angebot von Diensten wie DriveNow, ReachNow, ParkNow und ChargeNow weiter aus. Der Erwerb der Sixt-Anteile sei der nächste logische Schritt. Als Autovermieter war Sixt bei DriveNow bisher für das Flottenmanagment und die IT-Dienste zuständig. Für eine Übergangszeit werde Sixt das auch weiter tun, teilten Sixt und BMW mit.

(dpa)
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