Düsseldorf Betriebsrat: Eon treibt Standort-Schließung voran

Düsseldorf · Der Konzernbetriebsrat von Eon fürchtet, dass der Umbau des Düsseldorfer Energiekonzerns radikaler ausfällt als bislang vermutet. "Wie wir erfahren haben, sollen bereits zwei Projekte aufgelegt worden sein mit dem Ziel, die Eon Ruhrgas und die Eon Energie/Eon Kraftwerke aufzulösen", sagte Konzernbetriebsrats-Chef Hans Prüfer unserer Zeitung. Als Leiter der beiden Projekte würden in der Zentrale bereits offen die beiden Vorstände Bernhard Reutersberg (früher Ruhrgas-Chef) sowie Klaus-Dieter Maubach (früher Chef von Eon Energie) gehandelt. Eon hätte den beiden bereits Dutzende externe Berater zur Verfügung gestellt. Der Eon-Sprecher wollte sich zu den Spekulationen nicht äußern und verwies auf die Aufsichtsratssitzung am Montag und Dienstag.

Mit einem Brief haben sich Hans Prüfer und sein Betriebsrats-Kollege Werner Bartoschek nun an den Chef des Eon-Aufsichtsrats, Werner Wenning, gewandt. Darin beklagen sie auch, dass der Konzern der für gestern angesetzten Sitzung des Wirtschaftsausschusses fern geblieben ist. Hier wollten die Arbeitnehmer endlich erfahren, was an den Berichten dran ist, dass Eon als Folge der deutschen Energiewende seine Standorte Essen (Eon Ruhrgas), München (Eon Energie) und Hannover (Eon Kraftwerke) schließen will. Dabei sollen hunderte Arbeitsplätze wegfallen.

Personalvorstand Regine Stachelhaus hatte in einem Schreiben an Bartoschek um Verständnis für das Fernbleiben des Arbeitgebers gebeten. "Unser Ziel als Vorstand ist es, eine offene und unvoreingenommene Diskussion mit dem Aufsichtsrat zu führen und Vorfestlegungen zu vermeiden", heißt es in ihrem Schreiben, das unserer Zeitung vorliegt. Dem Ziel würde der Vorstand zuwiderhandeln, wenn er vor der Aufsichtsratssitzung an einer Wirtschaftsausschuss-Sitzung teilnähme. Am Sonntag soll der Vorstand zusammen kommen.

(RP)
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