Düsseldorf Beschäftigte profitieren von Niedriginflation

Düsseldorf · Während Wirtschaftsinteressierte sorgenvoll in Richtung China blicken, läuft in Deutschland der Wirtschaftsmotor nach wie vor rund. Davon profitieren all jene Arbeitnehmer, die nach einem Tarifvertrag bezahlt werden. Nach neuesten Daten des Statistischen Bundesamts waren die monatlichen Tarifverdienste - ohne Sonderzahlungen wie Urlaubsgeld - im zweiten Quartal um durchschnittlich 3,5 Prozent höher als im selben Vorjahreszeitraum.

Vor allem die Beschäftigten im öffentlichen Dienst und in jenen Branchen, die sich an der Lohnentwicklung bei Bund und Kommunen orientieren, profitierten. Die größten prozentualen Einkommenszuwächse verzeichneten demnach Arbeitnehmer in der Wasserversorgung und Entsorgung mit 5,3 Prozent, das Gesundheits- und Sozialwesen mit 4,7 Prozent, die Erbringer sonstiger Dienstleistungen mit 4,3 Prozent sowie die Beschäftigten im Bereich öffentliche Verwaltung, Verteidigung und Sozialversicherung mit vier Prozent.

Zusätzlich günstig wirkt sich für die Verbraucher zudem die moderate Preisentwicklung aus. Im Juli und August lag die Inflationsrate bei gerade einmal 0,2 Prozent. Die Bürger profitieren insbesondere von den sinkenden Kosten für Energie. Diese gingen nach Angaben der Statistiker im August um 7,6 Prozent zurück, während die Preise für Nahrungsmittel mit 0,8 Prozent leicht anstiegen. Die Wohnungsmieten erhöhten sich ebenfalls leicht um 1,1 Prozent.

Nach Definition der Europäischen Zentralbank ist Preisniveaustabilität gegeben, wenn die Inflationsrate unter, aber nahe zwei Prozent liegt. Bereits seit Monaten ist die Preisentwicklung deutlich niedriger. Trotzdem halten Wirtschaftsexperten Sorgen vor einer Deflation, also einen dauerhaften massiven Preisverfall, für überzogen.

(maxi)
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