Konzernkrise Unwürdiges Gezerre um die Lufthansa

Meinung | Düsseldorf · Gewerkschaften und Vorstand von Lufthansa müssen sich endlich auf einen Sanierungspakt für das Unternehmen einigen. Falsch ist aber nun, wenn SPD-Politiker sich einmischen wollen. Die Staatshilfe wurde nicht gewährt, um Zugeständnisse der Piloten unnötig zu machen.

Der neue Streit um die Lufthansa-Rettung ist aus drei Gründen ärgerlich. Erstens ist zwar verständlich, wenn Gewerkschaften die Interessen der Belegschaft vertreten, aber gerade von den Piloten können Staat und Bundesregierung radikale Zugeständnisse erwarten: Die Lufthansa durchsteht die Corona-Krise nur dank neun Milliarden Euro an Krediten und Kapitaleinlage durch den Staat. Also müssen für das Überleben auch die Personalkosten für einige Jahre deutlich sinken. In spätestens zwei oder drei Jahren werden die Passagierzahlen wieder schnell steigen, aber bis dahin braucht der Konzern einen Mix aus sinkendem Stundenlohn, deutlicher Arbeitszeitverkürzung und auch Sabbaticals und Frühverrentungen, um durchzuhalten.