Berlin Behörden erkennen vor allem ausländische Ärzte an

Berlin · Das seit April 2012 geltende Gesetz zur Anerkennung von im Ausland erworbenen Berufsabschlüssen ist aus Sicht der Bundesregierung ein Erfolg. "Die amtlichen Zahlen der Statistik zeigen, dass mit rund 26 500 Anträgen seit Inkrafttreten des Anerkennungsgesetzes im April 2012 insgesamt ein großes Interesse an einer Anerkennung im Ausland erworbener Berufsqualifikationen in Deutschland besteht", heißt es in der Antwort der Bundesregierung auf eine kleine Anfrage der Linksfraktion, die unserer Zeitung vorliegt. "Das höchste Anerkennungsinteresse bestand im Bereich der Gesundheitsberufe, insbesondere bei Ärztinnen und Ärzten und Gesundheits- und Krankenpflegern", heißt es in der Antwort.

Die Bundesregierung hatte die Anerkennungsverfahren der Berufe verbessert und erleichtert, um einen Beitrag zur Fachkräftesicherung zu leisten. Viele Zugewanderte arbeiten jedoch auch weiterhin in Berufen, die nicht ihrer höheren Qualifikation entsprechen. Bei einem Fachkräftebedarf von jährlich über 100 000 ist die Anerkennung von Qualifikationen in 26 500 Fällen zudem ein eher mageres Ergebnis.

82 Prozent aller positiv beschiedenen Anträge auf Anerkennung von Berufsqualifikationen entfielen auf medizinische Berufe, weil die Anerkennung hier auch die Voraussetzung für die Berufsausübung in Deutschland ist. Doch auch in allen anderen Berufen sei die durchschnittliche monatliche Zahl der Anträge 2013 gegenüber 2012 um 16 Prozent gestiegen, heißt es in der Antwort. In 96 Prozent der Fälle seien die im Ausland erworbenen Abschlüsse als gleichwertig mit den deutschen anerkannt worden.

Linken-Politikerin Rosemarie Hein kritisierte die hohen Gebühren, die viele Länder für die Anerkennung verlangen. "Es darf nicht sein, dass eine Qualifikationsanalyse in Bayern mehrere 1000 Euro kostet und in Rheinland-Pfalz unter 500 Euro", sagte Hein.

(mar)
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