Düsseldorf Beamtenbund und Verdi buhlen um Fluggastkontrolleure

Düsseldorf · Inmitten des Tarifstreits um das Sicherheitspersonal an den NRW-Flughäfen startet der Beamtenbund (DBB) einen neuen Anlauf, diese schlagkräftige Berufsgruppe zu organisieren – und macht damit der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi Konkurrenz.

Es ist bereits der zweite Versuch des DBB, in der Branche Fuß zu fassen: So hatte die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) bereits vor einige Monaten den Verband der privaten Sicherheit (VPS) gegründet und die privaten Sicherheitskontrolleure angesprochen. Das führte zu Entrüstung bei Verdi, zweifelt die Dienstleistungsgewerkschaft doch die Zuständigkeit der DPolG an. Satzungsgemäß ist die DPolG nur für Polizeibeschäftigte zuständig. Der Streit eskalierte, als DPolG-Mitglieder bei den Verhandlungen über einen Manteltarifvertrag für die Luftsicherheitskräfte mit am Tisch saßen. Verdi drohte mit Streiks und dem Abbruch der Gespräche. Die Arbeitgeber erklärten daraufhin, allein mit Verdi verhandeln zu wollen.

Nun behilft sich die DPolG mit einem Trick. Sie gibt die Betreuung an die DBB-Schwestergewerkschaft Komba ab, die bereits das Sicherheitspersonal am Flughafen Frankfurt organisiert. Dazu wurde der Verband VPS-Komba gegründet, deren Vorstand aber weiterhin mit DPolG-Mitgliedern besetzt ist. Damit die restlichen in der DPolG verbliebenen Mitglieder zur Komba übertreten, hat der DPolG-Vorsitzende von NRW, Erich Rettinghaus, den Mitgliedern Streikgeld zugesichert, sollten sich diese an den Verdi-Streiks beteiligen. Voraussetzung sei aber, dass sie zur VPS-Komba übertreten.

(maxi)
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