Käseschock Bayerische Firma muss vorerst schließen

Kempten (RPO). Der Käseskandal aus Italien weitet sich nach Deutschland aus. Ein Molkereibetrieb im bayerischen Woringen bleibt vorerst geschlossen - die Firma wird verdächtigt, in den Handel mit verdorbenem Käse aus Italien verwickelt zu sein. Bis der Verdacht bestätigt oder widerlegt ist, dürfen keine Produkte in den Handel gelangen.

 Weil er verdächtigt wird, Gammelkäse aus Italien weiterverarbeitet zu haben, muss ein bayerischer Schmelzkäsehersteller zunächst geschlossen bleiben.

Weil er verdächtigt wird, Gammelkäse aus Italien weiterverarbeitet zu haben, muss ein bayerischer Schmelzkäsehersteller zunächst geschlossen bleiben.

Foto: ddp, ddp

Die Firma im Landkreis Unterallgäu war auf Antrag der Staatsanwaltschaft Memmingen am Freitagabend durchsucht worden. Wie das Polizeipräsidium Schwaben auf ddp-Anfrage am Samstagmorgen in Kempten mitteilte, können die Vorwürfe gegen den Betrieb derzeit weder bestätigt noch dementiert werden. Es seien Unterlagen sichergestellt und Lebensmittelproben genommen worden, die nun untersucht würden.

Mit ersten Ergebnissen ist laut Polizei nicht vor Mitte nächster Woche zu rechnen. Aber erst, wenn sicher gestellt ist, dass der Schmelzkäsehersteller mit der gammelware nichts zu tun hat, kann er wieder an den Handel liefern.

Nach derzeitigem Kenntnisstand ist den Angaben zufolge offenbar kein weiterer Betrieb in Bayern in den Skandal verwickelt. Die Ermittlungen zu den Warenströmen aus und nach Italien dauerten an.

Laut italienischen Medienberichten sollen mehrere Betriebe systematisch verdorbenen Käse aus Italien zu Schmelzkäse, Gorgonzola und Mozzarella verarbeitet und diesen in Supermärkten angeboten haben. Den Berichten zufolge wurden die vergammelten Reste auch in der schwäbischen Firma aufbereitet. Nach Polizeiangaben handelt es sich bei dem Schmelzkäsehersteller in Woringen um einen kleinen Betrieb mit etwa zehn Mitarbeitern.

(afp)
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