Leverkusen Bayer-Chef verteidigt Monsanto-Übernahme

Leverkusen · Der US-Konzern müsse sich aber den deutschen Maßstäben beugen, erklärt Vorstandschef Baumann.

Der Bayer-Konzern versucht, die umstrittene Übernahme des US-Agrarchemiekonzerns Monsanto gegenüber scharfer Kritik auch von Umweltschützern zu rechtfertigen. Bayer stehe weiterhin "zu seiner gesellschaftlichen Verantworung", erklärt Vorstandschef Werner Baumann in einem Interview der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Angesprochen auf die vielen Skandale von Monsanto sagt Baumann eher defensiv: "Unsere Art, Geschäfte zu führen, ist möglicherweise eine andere als die von Monsanto." Dann sagt er aber selbstbewusst: "Ich kann Ihnen zusichern, dass wir auch diese Geschäfte nach den gleichen Maßstäben führen würden wie unsere anderen auch."

Allerdings scheint Baumann nicht vorzuhaben, beim erhofften US-Ableger eine neue Führung zu installieren: "Uns ist daran gelegen, dass wir die besten Leute aus beiden Unternehmen langfristig an uns binden. Natürlich sind wir an dem Wissen und der Erfahrung des Monsanto-Managements interessiert. Alles weitere wird man sehen. "

Baumann will mit Öko-Gruppen über die Fusion sprechen: "Lassen Sie uns über die Sache und die Chancen reden. Gemeinsam mit Monsanto wollen wir helfen, die Ernten weiter zu steigern."

Der Vorstandschef wiederholt das Bekenntnis, dass der Konzernsitz in Leverkusen bleibt und die Zentrale der Sparte CropScience in Monheim. Von St. Louis, USA, soll zwar der Bereich Saatgut geführt werden, aber die Marke Monsanto verschwindet wohl.

Denn auf die Frage, was aus dem Namen Monsanto werde, sagt Baumann nur: "Das wird man dann entscheiden. Für heute nur so viel: Die Marke Bayer hat weltweit eine hervorragende Reputation und Strahlkraft. Dies gilt es zu nutzen." Reputation sei sehr wichtig für den Konzern auch gegenüber Investoren.

(RP)
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