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Hamburg Bauhaus will 24 Max-Bahr-Märkte übernehmen

Hamburg · Damit gibt es bei der insolventen Hamburger Baumarktkette Hoffnung für 1300 Arbeitsplätze. Weitere Filialen sollen verkauft werden.

Einen Tag nach dem Scheitern der Verhandlungen mit der saarländischen Globus-Gruppe gibt es für knapp ein Drittel der Beschäftigten von Max Bahr doch noch gute Nachrichten. Insgesamt 24 Märkte der insolventen Hamburger Baumarktgruppe gehen an den Branchenkonkurrenten Bauhaus, wodurch 1300 der 3600 betroffenen Beschäftigten ihren Arbeitsplatz behalten. "Allen Mitarbeitern der von Insolvenz betroffenen zukünftigen Bauhaus-Standorte wird vorbehaltlos die Beschäftigung zu mindestens den gleichen Bedingungen angeboten", heißt es in einer Bauhaus-Mitteilung. Der Betriebsrat von Max Bahr begrüßte den Einstieg der Kette. "Das ist erfreulich in diesen schweren Tagen", sagte der Vorsitzende des Gesamtbetriebsrats, Ulli Kruse. In den Häusern sollen zunächst die Waren verkauft werden. 2014 sollen die Filialen dann umgeflaggt und wiedereröffnet werden.

Joachim von Schorlemer, Deutschland-Chef der Royal Bank of Scotland (RBS), kündigte gestern weitere Abschlüsse von Verkaufsverhandlungen an: "Der Erhalt der Arbeitsplätze spielt eine wichtige Rolle für uns, und wir sind sehr zuversichtlich, dass wir für weitere Standorte Käufer finden werden." Die Bank ist für den möglichen Fortbestand von Max-Bahr-Niederlassungen deshalb wichtig, weil sie der größte Gläubiger des insolventen Immobilienfonds Moor Park ist, dem viele Max-Bahr-Filialen gehörten. Somit hat die Bank die Hand auf den Verkauf dieser Häuser. Der Immobilienfonds selbst wird derzeit von dem Insolvenzverwalter Berthold Brinkmann abgewickelt.

Am Mittwoch war überraschend der fast schon sicher scheinende Verkauf von 58 Max-Bahr-Märkten an Globus geplatzt. Damit standen 3600 Mitarbeiter vor dem Aus. Diejenigen, die jetzt nicht mit zu Bauhaus wechseln, müssen weiterhin darauf hoffen, dass andere Wettbewerber weitere Häuser übernehmen und sie so ihren Arbeitsplatz behalten können. Für diese Mitarbeiter hatte die Gewerkschaft Verdi unmittelbar nach dem Scheitern der Verhandlungen mit Globus die Gründung einer Transfergesellschaft gefordert.

Wegen der geplatzten Verhandlungen waren alle Beteiligten in die Kritik geraten. Der RBS war vorgeworfen worden, sie habe beim Verkauf der Niederlassungen gepokert und einen höheren Preis verlangt. Umgekehrt soll die Globus-Kette, die die Häuser zunächst nur mieten sollte, versucht haben, die Mietpreis-Forderungen immer weiter zu drücken. Beide Spekulationen blieben bislang unbestätigt.

(gw/rtr)
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