München Bauern erhalten weniger Zuschüsse von der EU

München · Auf die deutschen Bauern kommen von 2014 an Kürzungen der EU-Agrarzuschüsse zu. Über die Verteilung der nun 6,2 Milliarden Euro haben sich die Agrarminister der 16 Bundesländer in zähen Verhandlungen geeinigt. Der Bauernverband begrüßte es, dass Landwirte nun Klarheit hätten. Präsident Joachim Rukwied betonte aber auch: "Die Entscheidung bringt für viele Landwirte Einschnitte von bis zu 20 Prozent." Die wichtigsten Punkte der Einigung:

Hektarzuschlag Alle Bauern in Deutschland sollen für die ersten 30 Hektar Fläche 50 Euro Prämie zusätzlich erhalten, für die nächsten 16 Hektar noch mal 30 Euro mehr. Damit sollen kleine Betriebe gefördert werden. Verlierer sind Großbetriebe in Ostdeutschland.

Umschichtung Die 6,2 Milliarden Euro EU-Förderung verteilen sich auf zwei Säulen. Die erste Säule sind die Direktzahlungen an die Bauern. Die zweite Säule sind Förderprogramme für ländliche Entwicklung, Öko-Landbau und Dorferneuerung. Nun werden 4,5 Prozent der Direktzahlungen in die zweite Säule umgeleitet. Das sind 220 Millionen Euro. Diese Umschichtung führt dazu, dass auch Bauern in NRW mehr Zuschüsse für ländliche Entwicklung erhalten. Die Mittel steigen von 52 auf 93 Millionen Euro, so Umweltminister Remmel.

Junglandwirte Junge Bauern sollen besonders gefördert werden und zusätzlich 50 Euro je Hektar erhalten. Allerdings nur für 90 Hektar pro Betrieb und maximal fünf Jahre. Als Junglandwirte gelten Bauern bis 40.

Aufstockung Die Bundesländer erwarten, dass der Bund einen Teil der EU-Kürzungen ausgleicht. Die nationale Förderung durch die "Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes" solle um jährlich 200 Millionen Euro erhöht werden. Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) hatte das bisher abgelehnt.

(dpa)
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