Statistisches Bundesamt Baubranche mit Auftragsplus, Umsatzminus und Materialmangel

Berlin · Der Materialmangel und die dadurch steigenden Einkaufspreise sorgten dafür, dass der Umsatz trotz voller Auftragsbücher um rund drei Prozent sank. Auch in den nächsten Monaten blieben die Aussichten deshalb gedämpft.

 Lieferengpässe aufgrund der Pandemie dämpfen die Aussichten der Baubranche trotz guter Auftragslage.

Lieferengpässe aufgrund der Pandemie dämpfen die Aussichten der Baubranche trotz guter Auftragslage.

Foto: dpa/Marcus Brandt

Die deutsche Baubranche hat im ersten Halbjahr trotz Corona-Krise sein Auftragspolster gestärkt. Von Januar bis Juni sammelten die Betriebe nominal 4,8 Prozent mehr Bestellungen ein als vor einem Jahr, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch mitteilte. Dabei fielen allerdings auch die wegen der Lieferengpässe deutlich gestiegenen Preise ins Gewicht. Denn inflationsbereinigt lag der reale Auftragseingang nur 0,8 Prozent im Plus. Der Umsatz im Bauhauptgewerbe sank in Betrieben mit mindestens 20 Beschäftigten im ersten Halbjahr um gut drei Prozent auf 41,3 Milliarden Euro, wie der Bauverband ZDB erklärte. "Wegen der Probleme in der Materialbeschaffung und deutlichen Preiserhöhungen beim Einkauf bleiben die Aussichten in den nächsten Monaten gedämpft", sagte ZDB-Hauptgeschäftsführer Felix Pakleppa.

Auch in den kommenden Monaten dürften die Kosten wegen der höheren Materialpreise weiter steigen. "Die Bauunternehmen werden daher auch nicht umhinkommen, die Baupreise entsprechend weiter anzupassen", fügte Pakleppa hinzu. Klammert man die zuletzt kräftig gekletterten Preise aus, lag das reale Umsatzminus im ersten Halbjahr laut ZDB sogar bei sieben Prozent. Als Folge der Corona-Krise klagt die Branche schon seit Monaten über steigende Preise und Lieferengpässe etwa bei Stahl, Holz, Dämmmaterialien und Kunststoffen.

(lils/Reuters)
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