Tarifstreit bei der Bahn geht weiter Erneuter Streik im Personenverkehr hat begonnen

Berlin · Gestern hatte die Bahn im Tarifstreit mit der Lokführergewerkschaft ein neues Angebot vorgelegt. Doch gebracht hat es noch nichts. Seit 2 Uhr wird auch im Personenverkehr wieder gestreikt. Die Bahn will jeden vierten Fernzug fahren lassen.

 Seit 2 Uhr nachts werden auch Personenzüge der Deutschen Bahn wieder bestreikt. Im Güterverkehr hatte der Arbeitskampf schon am Nachmittag begonnen.

Seit 2 Uhr nachts werden auch Personenzüge der Deutschen Bahn wieder bestreikt. Im Güterverkehr hatte der Arbeitskampf schon am Nachmittag begonnen.

Foto: dpa/Federico Gambarini

Trotz eines neuen Angebots der Deutschen Bahn läuft seit dem frühen Morgen die dritte Streikrunde der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) im Personenverkehr. Der Arbeitskampf sei wie geplant um 2 Uhr angelaufen, teilte die Streikleitung der Gewerkschaft mit. Zum Angebot des Konzerns hatte sich die Gewerkschaft bis dahin nicht offiziell geäußert.

In der dritten Streikrunde innerhalb von vier Wochen hat die GDL Arbeitsniederlegung auch über das Wochenende angekündigt. Der Streik soll erst am Dienstagmorgen um 2 Uhr enden. Bis dahin müssen sich Bahnkunden weiter auf starke Einschränkungen im Fern- und Regionalverkehr des Konzerns einstellen. Die Deutsche Bahn hat angekündigt, rund jeden vierten Fernverkehrszug fahren zu lassen. Im Regional- und S-Bahnverkehr soll rund 40 Prozent des sonst üblichen Angebots Bestand haben.

Mit dem auf mehr als fünf Tage angesetzten Streik in der laufenden Tarifrunde bei der Bahn will die GDL ihren Forderungen nach insgesamt 3,2 Prozent mehr Geld bei einer Laufzeit von 28 Monaten Nachdruck verleihen. Die Deutsche Bahn hatte ursprünglich eine deutlich längere Laufzeit von rund 40 Monaten angestrebt. Mit dem neuen Angebot hat sie nun 36 Monate in Aussicht gestellt sowie eine Corona-Prämie von bis zu 600 Euro. Im Güterverkehr hatte der Arbeitskampf bereits am Mittwochnachmittag begonnen.

DB-Personalvorstand Martin Seiler hatte am Mittwoch an die GDL appelliert, zurück an den Verhandlungstisch zu kommen und die "unverantwortlichen Arbeitskampfmaßnahmen" zu stoppen. "Wir erfüllen zentrale Forderungen der GDL", sagte er mit Blick auf das neue Tarifangebot der Bahn. Konkret will der Konzern der Lokführergewerkschaft demnach sowohl bei der Corona-Prämie als auch bei der Laufzeit des künftigen Tarifvertrags entgegenkommen. Die Prämie solle in gleicher Höhe wie im Öffentlichen Dienst gezahlt werden, teilte die Bahn mit.

Im Organisationsbereich der GDL würden damit je nach Entgeltgruppe 400 oder 600 Euro ausgeschüttet. Bei der Laufzeit würden statt 40 nunmehr 36 Monate von der Bahn angeboten. "Gleichzeitig bieten wir eine Lohnerhöhung von 3,2 Prozent - genau das fordert auch die GDL", erklärte Seiler.

GDL-Chef Claus Weselsky hatte zuletzt "Bewegung" seitens der DB-Geschäftsführung gefordert - der "Augsburger Allgemeinen" und dem Sender Phoenix sagte Weselsky, die Bahn habe sich seit der letzten Verhandlungsrunde am 7. Juni nicht bewegt.

(juju/dpa/rts)
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