Düsseldorf Bahn will im Netz zum Service-Vorbild werden

Düsseldorf · Das Mobilitätsportal "Qixxit" soll Reiseplanung von Tür zu Tür ermöglichen – auch mit Angeboten der Konkurrenz.

Es ist eine Zahl, die auf den ersten Blick nichts mit der Deutschen Bahn zu tun hat: 63 Millionen. So viele Menschen besitzen in Deutschland laut IT-Branchenverband Bitkom ein Handy. Umgerechnet sind das 90 Prozent der Menschen über 14 Jahren.

Auf den zweiten Blick hat die Zahl sehr viel mit der Deutschen Bahn zu tun. Denn immer häufiger sind die Handys Smartphones, immer häufiger nutzen die Menschen die Geräte nicht allein zum Telefonieren und Nachrichten schreiben, sondern auch, um damit im Internet zu surfen – oder Bahntickets zu buchen. Das Wesen eines Smartphones sind einfache Strukturen, leichte Bedienbarkeit, Komfort. All das, womit man einen gewöhnlichen Fahrkartenautomaten der Deutschen Bahn vermutlich nicht in Verbindung bringen würde.

Mit ihrem neuen Portal Qixxit will die Deutsche Bahn nun ihr Online-Angebot ausweiten und sich dem Service-Bedürfnis der Menschen annähern. Schon heute buchen 29 Prozent der Kunden ihr Bahnticket online, Tendenz stark steigend. Qixxit soll den Kunden jedoch nicht nur ein günstiges Zugticket heraussuchen, sondern die günstigste Möglichkeit, um von A nach B zu kommen. Als Verkehrsmittel berücksichtigt das Computersystem daher das Privatauto, die Bahn, Fernbusse, Flugzeuge, Taxis, Mietwagen, Carsharing, den öffentlichen Nahverkehr und Leihfahrräder. Und zwar nicht nur von der Deutschen Bahn, sondern auch von Konkurrenzanbietern. Unterwegs soll das Portal per App mit dem Smartphone nutzbar sein.

Die Bahn hofft, auf diesem Wege neue Kunden zu gewinnen. Denn 70 Prozent aller Reisenden "ziehen öffentliche Verkehrsmittel eigentlich nicht in Erwägung", sagt Bahn-Vorstandsmitglied Ulrich Homburg. Diese Gruppe werde durch Qixxit auf Alternativen zum eigenen Auto aufmerksam gemacht.

Im Oktober soll das Portal online gehen, ab heute kann man zudem in Apples iTunes-Store den neuen DB Navigator als App herunterladen. Dieser führt die bislang separaten DB Navigator und DB Tickets zusammen, so dass Kunden nun mit einem Programm eine Verbindung heraussuchen und ein Ticket buchen können. Die Android-Version folgt im Herbst.

(RP)
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