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Deutsche Bahn rüstet auf Bis 2021 W-Lan in allen Fernzügen

Berlin · Die Bahn investiert nach eigenen Angaben 48 Millionen Euro in die Ausstattung ihrer Intercity-Züge mit kostenlosem W-Lan und neuen Polstern. 30 Millionen Euro fließen demnach allein in die Ausstattung der Waggons mit kabellosem Internetzugang.

 Eine Bahnreisende in einem Intercity-Waggon der 2. Klasse.

Eine Bahnreisende in einem Intercity-Waggon der 2. Klasse.

Foto: dpa/Friso Gentsch

Weitere 18 Millionen Euro gibt der Konzern für neue Sitzpolster und -bezüge sowie neue Toiletten in den älteren Intercity-1-Zügen aus. Alle Maßnahmen sollen bis Ende 2021 abgeschlossen sein.

Bisher gab es nur in den ICEs kostenloses W-Lan für alle Fahrgäste. Künftig sollen alle IC-Züge die gleiche Internet-Technik bekommen, die jetzt schon in den ICE verbaut ist. Bereits seit Mitte März sind einige IC-Züge testweise mit kostenlosem W-Lan unterwegs. In den kommenden drei Jahren würden rund 1000 Intercity-Wagen umgerüstet.

Der FDP-Verkehrsexperte Torsten Herbst kritisierte, diese Serviceoffensive komme mindestens zwei Jahre zu spät. „Sowohl bei Fernbussen als vielerorts auch im Nahverkehr ist man seit Jahren weiter. Kostenloses W-Lan in Verkehrsmitteln ist zudem seit langem Standard im europäischen Ausland.“ Herbst verlangte, neben der Techniknachrüstung in den Zügen müsse sich jetzt aber auch die Mobilfunkversorgung entlang der Eisenbahnstrecken zügig verbessern.

Problem nur: Die finanziellen Spielräume der Bahn werden immer enger. So sickerte einen Tag vor Bekanntgabe der Bilanzdaten für das Jahr 2018 durch, dass auf den Staatskonzern deutliche Mehrbelastungen durch die Niedrigzinsphase zukommen: Diese mache eine Neubewertung der Pensionsverpflichtungen des Unternehmens mit mehr als 300.000 Mitarbeitern nötig, sagten mit den Zahlen Vertraute der Nachrichtenagentur Reuters. Dies allein werde den Staatskonzern zusätzlich mehr als 800 Millionen Euro kosten und sorge für einen Verlust. Dazu komme, dass die Bahn für 2018 eine Dividende von 650 Millionen Euro an den Eigentümer, also den Bund, leisten soll. Dies kann die Bahn nur aus der Substanz oder über neue Schulden stemmen, da der Gewinn 2018 dafür nicht reicht. Eine Bahnsprecherin wollte sich dazu nicht äußern und verwies auf die Bilanzpressekonferenz.

Zwar hat die Bahn 2018 das mehrfach zurückgeschraubte Ziel eines Betriebsergebnisses von 2,1 Milliarden Euro nach Angaben aus Konzernkreisen knapp erreicht. Nach Abzug von Steuern und vor allem von Zinszahlungen auf den Schuldenberg von mehr als 19 Milliarden Euro bleiben jedoch nur gut 540 Millionen Euro übrig. Davon kann nicht einmal die Dividende bezahlt werden. Für die nötigen milliardenschweren Investitionen fehlt ohnehin das Geld.

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