Duisburg Bahn startet "Wiederaufbau West"

Duisburg · Mehr als eine Milliarde Euro fließen in diesem Jahr in Sanierung, Modernisierung und Ausbau des Streckennetzes in NRW. Bei der Infrastruktur gebe es Nachholbedarf, sagt NRW-Bahnchef Werner Lübberink. Über 1000 Baustellen sind geplant.

Duisburg: Bahn startet "Wiederaufbau West"
Foto: Reichwein

Der Bahnchef schaute beim Verkehrsminister ab. Nordrhein-Westfalen stehe vor einem "Jahrzehnt der Baustellen", erklärte Werner Lübberink - Vokabular, das auch Michael Groschek (SPD) gerne verwendet, wenn er über die Baumaßnahmen auf den Autobahnen im Land spricht. Geht es nach Lübberink, ist es höchste Zeit, dass eben dieses Jahrzehnt nun auch auf der Schiene anbricht. Die Bahn-Infrastruktur in Nordrhein-Westfalen sei in den letzten zehn Jahren grob vernachlässigt worden. So sehr, dass Lübberink die von der Bahn geplanten Baumaßnahmen gleich zum "Wiederaufbau West" erklärte.

Um das Verpasste aufzuholen, nimmt die Bahn allein in diesem Jahr und 1,1 Milliarden Euro in die Hand. Allein 660 Millionen davon steckt der Konzern in den Ausbau der Schieneninfrastruktur, weitere 260 Millionen in deren Instandhaltung. Hinzu kommen 130 Millionen Euro, mit denen die Bahn landesweit Bahnhöfe modernisieren will. Der Rest des Budgets fließt unter anderem in die Energie.

Insgesamt eröffnet die Bahn über 1000 Baustellen, täglich sollen bis zu 850 Maßnahmen laufen. Um die Auswirkungen auf den Verkehr und damit auf die Bahnkunden so gering wie möglich zu halten, will die Bahn größere Baumaßnahmen bündeln. Zudem sollen möglichst viele Baustellen während der Schulferien entstehen, wenn der Berufsverkehr abgeschwächt ist. Trotz aller Bemühungen aber werde es immer wieder zu Fahrplanänderungen, Zugausfällen und Streckensperrungen kommen.

Los geht es bereits in der kommenden Woche, wenn zwischen Düsseldorf und Duisburg Gleise und Weichen erneuert werden. Vom 8. März bis zum 5. April fallen deshalb die Züge RE 2, 3 und 11 zwischen den beiden Hauptbahnhöfen aus, auch die Ferngleise werden voll gesperrt. Weil bis zum 17. März auch die Ferngleise zwischen Düsseldorf-Reisholz und Langenfeld gesperrt sind, fällt in diesem Zeitraum auch der RE 5 zwischen Düsseldorf Hauptbahnhof und Köln-Mülheim aus. Ebenfalls zwischen Düsseldorf und Duisburg plant die Bahn vom 28. April bis zum 6. November Vorbereitungen für die neue Führung des Rhein-Ruhr-Express' (RRX). An vereinzelten Wochenenden wird deshalb die Verbindung zwischen den Städten gesperrt. Nähere Informationen will die Bahn in den kommenden Wochen geben.

Auf der Strecke zwischen Mönchengladbach und Aachen werden vom 24. bis 29. Oktober Weichen erneuert. Zwischen Aachen und Geilenkirchen fallen deshalb der RE 4 sowie die RB 33 aus, zwischen Herzogenrath und Heerlen beziehungsweise Eschweiler-St. Jöris fährt die RB 20 in diesem Zeitraum nicht.

Im Raum Köln wird vor allem vom 30. Oktober bis zum 18. November gebaut: Bei den RE 5, 22, 24 und 26 kommt es zwischen Messe/Deutz und Hürth-Kalscheuren zu Haltausfällen, beim RE 12 zwischen Messe/Deutz und Euskirchen sowie bei der RB 48 zwischen Hauptbahnhof und Bonn-Mehlem immer wieder zu Zugausfällen.

Zwischen Recklinghausen und Marl-Sinsen müssen sich Bahnfahrer zeitweise auf geänderte Fahrzeiten einstellen. Vom 25. August bis zum 9. Oktober will die Bahn auf der Strecke nach Münster die Lärmbelastung verringern. Die RE 2 und 42 fahren deshalb an den Wochenenden zu geänderten Zeiten, ab 22. September müssen Fahrgäste dort zudem auf den Schienenersatzverkehr umsteigen. Vom 7. April bis 30. August kommt es zwischen Hamm und Oelde zu Sperrungen wegen Gleiserneuerungen. Die RE 13 und 17 fahren deshalb zu veränderten Zeiten, beim RE 6 und beim RB 69 kommt es zu Haltausfällen.

Info Die Deutsche Bahn hat alle weiteren Maßnahmen im Internet gelistet unter bauinfos.deutschebahn.com/nrw

(tsp)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort