Düsseldorf "Bad Bank" EAA entsorgt weitere Altlasten der WestLB

Düsseldorf · Gesellschaft erzielt 25 Millionen Euro Überschuss.

Bis zum Jahr 2027 hat sich die Erste Abwicklungsanstalt (EAA) Zeit gegeben, um die Altlasten der WestLB abzubauen. Vor etwas mehr als dreieinhalb Jahren ist die sogenannte Bad Bank gegründet worden, seither hat sie rund 40 Prozent des insgesamt fast 200 Milliarden Euro schweren Portfolios abgebaut, das sie im Zuge des Umbaus und bei der Auflösung der früheren Landesbank übernommen hat. Etwas mehr als 116 Milliarden Euro stehen nach den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres noch im Zahlenwerk, wie die EAA gestern mitteilte. "Das Tempo des Portfolioabbaus war im ersten Halbjahr erneut höher als erwartet", erklärte EAA-Vorstandssprecher Matthias Wargers.

Für das erste Halbjahr steht unter dem Strich ein kleiner Gewinn von gut 25 Millionen Euro für die Abwicklungsgesellschaft. Ein Kostenblock von 160 Millionen Euro entfällt auf Zahlungen an die WestLB-Nachfolgerin Portigon, die noch als Dienstleister für die EAA arbeitet.

Vergleichbar mit dem Vorjahr seien die Zahlen nicht, erklärt der EAA-Vorstand. Die Begründung: In den aktuellen Zahlen stecken auch die Vermögenswerte, die die "Bad Bank" erst bei der WestLB-Auflösung zum 1. Juli des vergangenen Jahres übernommen hat. Aus dem alten "Phoenix"-Bestand gibt es noch 15,6 Milliarden Euro an Altlasten. Hinter "Phoenix" verbirgt sich jene Zweckgesellschaft, die 2007 gegründet wurde, um die damalige WestLB von Risikopapieren zu befreien, die sie in der Finanzkrise angehäuft hatte. Für diese Altlasten haften vor allem das Land und die Sparkassen in NRW.

Von der ursprünglichen Haftungsmasse von fünf Milliarden Euro sind nach aktuellen Angaben der EAA noch etwa 3,5 Milliarden Euro vorhanden. Dass der Abbau des Portfolios auch am Eigenkapital der Abwicklungsanstalt gezehrt hat, liegt nahe. Von den einstmals drei Milliarden Euro, mit denen die EAA bei ihrem Start ausgestattet wurde, ist noch eine gute halbe Milliarde Euro übrig.

Auch die internationale Schuldenkrise hinterlässt in den EAA-Büchern immer noch Spuren. Knapp sechs Milliarden Euro an Anleihen und Krediten aus den sogenannten Peripheriestaaten (also im Wesentlichen die Krisenländer Südeuropas plus Slowenien und Zypern) hält die EAA noch.

(RP)
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