New York "Bad Bank" der WestLB klagt 160 Millionen Dollar ein

New York · Die staatliche "Bad Bank" der ehemaligen WestLB klagt von der US-Großbank Wells Fargo mindestens 160 Millionen Dollar Verluste aus der Finanzkrise ein. Die Erste Abwicklungsanstalt (EAA) wirft Wells Fargo eine schwerwiegende Verletzung ihrer vertraglichen Pflichten bei verbrieften Kreditpapieren (CDO) vor, die die US-Bank zusammen mit der Dortmunder Collineo Asset Management verwaltet hatte. Das geht aus der beim Bundesgericht in Manhattan eingereichten Klage hervor. Wells Fargo wollte sich nicht äußern.

Die Klage richtet sich auch gegen Collineo. Das Unternehmen und Wells Fargo hätten vertragswidrig zu riskante Papiere gekauft, heißt es in der Klageschrift. Demnach hat der auf den Cayman-Inseln aufgelegte Fonds mit dem Namen "House of Europe Funding I Ltd" gut 171 Millionen Dollar in andere CDOs investiert, obwohl er maximal 15 Prozent seines Volumens in solche verpackten Kredite hätte stecken dürfen. Collineo habe die Papiere ausgesucht, Wells Fargo sei als Treuhänder dafür verantwortlich gewesen, dass ausgesuchte CDOs den Richtlinien der Zweckgesellschaft entsprochen hätten, heißt es.

Die Klage gegen Wells Fargo und Collineo (gehörte früher zur Hypo Real Estate, später zu Sal. Oppenheim) ist die erste, die die EAA einreicht. Für die Papiere aus der früheren WestLB-Zweckgesellschaft Phoenix muss deren eigene Führung klagen, was sie bisher in fünf Fällen getan hat. Die betroffenen Banken sind unter anderem die Deutsche Bank, die US-Institute Goldman Sachs und Morgan Stanley sowie die Schweizer Credit Suisse. CDOs hatten zur Finanzkrise beigetragen, weil sie es ermöglichten, Kredite in andere Papiere zu verpacken, so dass die Bonität einzelner Darlehen verschleiert wurde.

(gw/rtr)
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