Düsseldorf Bad Bank der WestLB: Altlasten von 52 Milliarden

Düsseldorf · Das ursprüngliche Portfolio ist auf ein Drittel geschrumpft. Und noch sind rund 620 Millionen Euro Kapital übrig.

Die vor mehr als fünf Jahren gegründete Erste Abwicklungsanstalt (EAA) kommt beim Abbau der alten WestLB-Risiken weiter zügig voran. Die frühere Landesbank hatte seinerzeit in zwei Etappen einen Bestand von 155 Milliarden Euro (Kredite, Wertpapiere und Beteiligungen) auf die "Bad Bank" übertragen, von denen nach Angaben von EAA-Vorstandssprecher Matthias Wargers zum Ende des vergangenen Jahres noch gut 52 Milliarden Euro übrig waren. Den Bestand an Derivaten, der ursprünglich mehr als eine Billion Euro betragen hatte, hat die EAA mehr als halbiert. Das Institut hatte seinerzeit unter anderem WestLBPapiere aus der US-amerikanischen "Subprime"-Krise und Staatsanleihen europäischer Krisenländer übernommen.

Unter dem Strich stand bei der EAA für 2014 ein Überschuss von 62,5 Millionen Euro, ein Plus von 3,5 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr. Diese Steigerung verdankt die EAA indes weniger Zinsen und Provisionen, die bei schwindendem Geschäftsvolumen natürlich zurückgehen, sondern anderen Faktoren wie dem Verkauf der Immobilienbank WestImmo an die Aareal Bank. Einen ersten Ertrag gab es bereits aus der Übertragung bestimmter Geschäfte auf die EAA, dazu kommt der Kaufpreis, der erst in diesem Jahr fließt und damit erst in der Jahresrechnung für 2015 wirksam wird.

Gleichzeitig warnt Wargers davor, die EAA könne trotz dreier Jahre in Folge mit Gewinn durchaus auch wieder rote Zahlen schreiben. "Es kann auch sein, dass wir zwischenzeitlich wieder Verluste machen, aber dafür haben wir ja das Eigenkapital mit auf den Weg bekommen", erklärt der EAA-Manager. Das waren mal drei Milliarden Euro. Jetzt sind es nur noch rund 620 Millionen Euro, aber das ist immerhin ein stabiler Wert gegenüber dem Jahr 2013.

Was die Probleme deutscher Gläubiger der österreichischen Heta-Gruppe angeht, ist die "Bad Bank" der WestLB entspannt. Zumindest noch. Bisher sei noch keine Zinszahlung ausgefallen, sagt Wargers. Würden die Verbindlichkeiten nicht bedient, dann würde die EAA voraussichtlich genauso wie die NRW.Bank klagen, so Wargers. Nach Angaben des Unternehmens wird das erste Heta-Papier aus dem EAA-Portfolio im Mai 2017 fällig, der Termin für die nächste Zinszahlung ist Ende Mai - also in etwa sechs Wochen. Da bahnt sich dann schon der erste Zahlungsausfall an, nachdem das österreichische Finanzministerium die Rückzahlung aller Heta-Verbindlichkeiten bis ins kommende Jahr gestoppt hat. Laut Wargers hat die EAA bei der Heta derzeit noch rund 70 Millionen Euro im Feuer.

(RP)
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